Das Erdbeben in Haiti ist weitgehend aus der Berichterstattung verschwunden. Doch die Menschen im Land leiden noch immer an den Folgen der Katastrophe. Die RSO sammelt weiterhin Spenden für die GenossInnen der Organisation des Travailleurs Révolutionnaires, deren Familien vom Erdbeben ebenfalls schwer getroffen wurden.
Das Erdbeben in Haiti hat bis zu 200.000 Todesopfer gefordert. Auch in den Familien und im Umfeld der GenossInnen der "Organisation des Travailleurs Révolutionnaires" (OTR), der Organisation revolutionärer ArbeiterInnen, gibt es viele Tote und Verletzte.
Die RSO hat bisher bereits 750 Euro an Spenden gesammelt, die bereits an die GenossInnen an Haiti überwiesen wurden. Mit dem Geld wurden Lebensmittel gekauft, Notunterkünfte finanziert und auch Unterstützungen an Familien übergeben, wo durch Todesfälle überlebensnotwendiges Familieneinkommen weggefallen ist.
Die GenossInnen haben bereits einen Tag nach dem Erdbeben ein Flugblatt herausgebracht. Zeitweise war dieses Flugblatt sogar in der Hauptstadt Port-au-Prince die einzige Nachrichtenquelle. In diesem Flugblatt prangerten sie die Regierung, die Polizei und die ausländischen Truppen an, die nichts für die Bevölkerung taten und forderten die BewohnerInnen zur Selbstorganisation in der Form von Überlebenskomitees auf, die VerterterInnen wählt und die selbst über die Verteilung der Lebensmittel und Hilfsgüter entscheiden.
Die GenossInnen berichten auch, dass die Berichte über Plünderungen stark übertrieben sind und es unzählige Beispiele für gegenseitige Hilfe, Unterstützung und Solidarität gibt.
Nach dem Erdbeben arbeiten vor Ort vor allem christliche NGOs, wo die soziale Arbeit immer auch einen Missionscharakter hat. Daneben sind die UNO und die USA sehr aktiv geworden – vor allem damit, die eigenen Besatzungstruppen in Haiti aufzustocken, gegen die es seit Jahren Widerstand gibt. Daneben beschützen sie vor allem die Viertel der Reichen – während die GenossInnen der OTR eine Aufteilung der vorhandenen Ressourcen fordern.
Die GenossInnen, die der französischen Organisation Lutte Ouvrière verbunden sind, arbeiten unter schwierigsten politischen Bedingungen in einem der ärmsten Länder der Welt. Sie versuchen seit Jahren, vor allem den ArbeiterInnen in Fabriken in Port-au-Prince eine politische Alternative zum Elend des Kapitalismus aufzuzeigen. Durch das Erdbeben ist diese Arbeit noch schwieriger, aber auch noch notwendiger geworden.
GenossInnen brauchen unsere Hilfe! Spendet für Haiti!
* Deutschland, Schweiz:
Bawag, BIC: BAWAATWW, IBAN: AT861400010010100050
* Österreich:
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Kennwort: Haiti
Zum Weiterlesen:
Fluch der Karibik? – Aufruhr in Haiti (März 2004)
Zur politischen Geschichte Haitis