Stalinismus und Kommunismus in Albanien

Albanien war für nahezu ein halbes Jahrhundert von einer stalinistischen Bürokratie beherrscht. Der folgende Artikel, den wir aus der Zeitschrift Fourth International aus dem Jahr 1949 übersetzt haben, zeigt, dass auch in Albanien eine revolutionäre Strömung bestand und dass diese in einer brutalen Kampagne vom Stalinismus ausgeschaltet wurde.

 Vorwort

Der unten nachgedruckte Artikel wurde erstmals als anonymer Beitrag in Fourth International, einem von der US-amerikanischen Socialist Workers Party herausgegebenen Journal (Volume 10, no I vom Januar 1949 auf den Seiten 22 bis 28), veröffentlicht. Zugänglich ist der Artikel – allerdings ohne die einleitenden und abschließenden Zeilen des Herausgebers und mit einigen sprachlichen  und redaktionellen Veränderungen – in englischer Sprache auch in revolutionary history, Volume 3 No 1 vom Sommer 1990. Im Sonderheft zu Stalinism & Communism in Eastern Europe wurde der Artikel unter dem Titel Stalinism and Communism in Albania publiziert. Wir orientieren uns in der hier gebotenen Übersetzung allerdings am Original von 1949.

Der Autor des anonym veröffentlichten Artikels, Sadik Premte (in revolutionary history lautet sein Name Premtaj), war gemeinsam mit Anastas Lula in der Führung der Jugendgruppe tätig, einer der drei Organisationen, die sich unter Vormundschaft der jugoslawischen KP zur neuformierten Albanischen Kommunistischen Partei im Jahr 1941 zusammenschlossen. Zjarri, eine vierte Organisation, die Feuer-Gruppe, die als trotzkistisch beeinflusst angesehen wurde, war zur Gründungskonferenz in Tirana nicht eingeladen worden und blieb außerhalb der historisch sehr spät formierten KP.

Der Artikel zeigt eindrucksvoll, dass in Albanien eine Alternative zur stalinistischen Strömung um Enver Hoxha bestand, die zuerst in einem Machtkampf mit bürokratischen Tricks und schließlich mit physischer Gewalt ausgeschaltet werden musste, bevor sich der bürokratische Zugriff auf die Partei festigen konnte.

Als Sadik Premte und Pali Tërova 1943 die Unterstützung des Regionalkomitees Vlora errangen, nahm die Parteiführung persönlich an der Strafexpedition teil. Die Führer wurden ausgeschaltet, und während Premte ins Ausland flüchten konnte, wurde z.B. Anastas Lula exekutiert. Premte repräsentierte Albanien am dritten Weltkongress der Vierten Internationale im August 1951 und nahm an den Beratungen der Mitteleuropäischen Kommission teil. Er erscheint in diesem Aufsatz unter dem Pseudonym Xhepi. Die im nachstehenden Artikel geschilderten Ereignisse beziehen sich großteils auf die Gründung der albanischen KP und die Vernichtung der Opposition v.a. in der albanischen Hafenstadt Vlora. Hier ging es buchstäblich um Leben und Tod: Die Zerschlagung der Strömung um Sadik Premte in Vlora im April/Mai 1943, die im Artikel breiten Raum einnimmt, argumentierte Enver Hoxha mit folgenden Worten: „Man muss sofort den Schlangen die Köpfe zertreten. (…) Xhepi [Synonym für Sadik Premte] und Pali [Pali Tërova] müssen als Verräter, Fraktionisten und geschworene Feinde der Partei und des Volkes sofort erschossen werden! (…)“ (Tönnes, Bernhard: Sonderfall Albanien. – München 1980, S. 118). Diejenigen, die zum Tode verurteilt werden, müssen vor dem Volk als Verräter entlarvt werden. Das muss mit größter Schnelligkeit geschehen

Das Schicksal der anderen in dieser Arbeit genannten Persönlichkeiten ist höchst unterschiedlich: Llazar (Zai) Fundo wurde im nördlichen Jugoslawien gefangen genommen und 1944 als Trotzkist unter der konstruierten Anschuldigung des Kontaktes mit dem britischen Geheimdienst erschossen. Sejfullah Malëshova, der aus Moskau 1943 zurückgekehrte spätere Kulturminister, der schon 1924 Sekretär von Bischof Fan Noli in dessen kurzfristigem Kabinett bürgerlicher Reformer gewesen war, protestierte gegen die Säuberung von Ymer Dishnica im Mai 1944, setzte sich für eine „liberalere“ Kulturpolitik ein und wurde schließlich nach Differenzen mit Enver Hoxha 1945/46 beseitigt. Dr. Ymer Dishnica, einer der bekanntesten Kommunisten der ersten Kriegsjahre, hatte sich in der Konferenz von Mukaj für eine Zusammenarbeit mit den nationalistischen Kräften ausgesprochen und wurde ebenfalls für seine Opposition bestraft. Allerdings stand dabei niemals die Durchsetzung einer „Klassenlinie“ im Vordergrund, sondern die Tatsache, dass auf der Konferenz von Mukaj Anfang August 1943 die albanische KP in einem Abkommen gemeinsam mit den bürgerlich-nationalistischen Kräften des Balli Kombëtar (Nationale Front) das Selbstbestimmungsrecht für Kosovo gefordert hatte und Enver Hoxha nun auf Druck der jugoslawischen KP einen Bruch des Abkommens von Mukaj durchsetzte. U.a. wurde Dishnicas Name von der Teilnehmer/innen/liste der Konferenz von Peza, auf der der Nationale Befreiungsrat gegründet wurde und der in der stalinistischen Geschichtsschreibung stets ein besonderer Platz reserviert war, gestrichen.

Nachdem Hoxha den Bruch Tito-Stalin genützt hatte, um seine Kontrolle über die Albanische Kommunistische Partei zu festigen, wurden alle pro-jugoslawischen Mitglieder sowohl aus der Regierung entfernt als auch aus der Partei ausgeschlossen. Koçi Xoxe, ehemaliger Organisationssekretär, mächtiger Innenminister, Vizeministerpräsident und Vorsitzender der staatlichen Kontrollkommission, wurde trotz Selbstkritik hingerichtet. Dessen als Gegner der Annäherung an die jugoslawische Partei bekannte Kontrahent, Nako Spiru, hatte noch vor dem Bruch Stalins mit Tito, als sich Albanien auf die Seite der Sowjetunion stellte, Selbstmord verübt. Die Parteiführung mit Enver Hoxha an der Spitze hatte beschlossen, gegen Spiru wegen „parteifeindlicher, nationalistischer Tätigkeit“ eine Untersuchung einzuleiten. Auch das Gründungsmitglied und der Organisationssekretär der Partei, Tuk Jakova, der es bis zum Stellvertretenden Ministerpräsidenten gebracht hatte, fiel 1955 wegen seiner Jugoslawien-freundlichen Haltung in Ungnade, als er Hoxha daran erinnerte, dass es die jugoslawische KP war, die in Wirklichkeit an der Wiege der Partei der Arbeit Albaniens Pate gestanden hatte. Er wurde aus dem ZK ausgeschlossen, dann aus der Partei und schließlich jahrelang interniert. Premtes Bericht über die Bedeutung der jugoslawischen KP für die Frühphase der albanischen Partei scheint heute nicht mehr bestreitbar zu sein. Der letzte aus der Führungsclique, der Enver Hoxhas Methoden zum Opfer fiel, war Mehmet Shehu, der 1981 ‚Selbstmord’ beging, nachdem dessen ‚Polyagententätigkeit’ für die USA, die Sowjetunion, England, Italien und Jugoslawien (!) ‚aufgedeckt’ wurde.

Die Geschichte der albanischen kommunistischen Bewegung ist ein besonders eindrückliches Beispiel für das Gesetz der ungleichen und kombinierten Entwicklung. Die Entwicklung der kommunistischen Bewegung eilte unter internationalem Einfluss den rückständigen sozialen und ökonomischen Bedingungen im Lande um Jahrzehnte voraus. So entwickelte sich in einem Lande, das zu Beginn des Zweiten Weltkriegs noch kaum über ein industrielles Proletariat verfügte, eine recht starke kommunistische Bewegung, die 1944, nur drei Jahre nach der Gründung der Partei, sogar die Macht im Lande übernehmen konnte. In der Praxis dieser Partei verschmolzen archaische Elemente der Gefolgstreue und stalinistisches Bürokratentum miteinander zu einer neuen Einheit.

Die stalinistische Version all dieser hier geschilderten Ereignisse, die Zurückhaltung übt, wenn es um das Schicksal der verschiedenen Oppositionsgruppen geht, findet sich in deutscher Sprache u.a. in der Geschichte der Partei der Arbeit Albaniens (Tirana 1971). Wenn wir ihre Beschreibungen der politischen Physiognomie der verschiedenen Gruppen hier wiedergeben, so muss wohl nicht nachdrücklich darauf hingewiesen werden, dass sich eine seriöse Aufarbeitung schwerlich auf sie stützen kann, immerhin stammen sie von einer Organisation, zu deren Methoden des politischen Dialogs auch innerhalb der Arbeiter/innen/bewegung stets die physische Liquidierung gehörte.

In der Geschichte der kommunistischen Bewegung Albaniens wurden in den 1930er Jahren vier Gruppen bestimmend. Die Korça-Gruppe wurde im Juni 1929 gegründet und war anfänglich stark von den griechischen Archeio-Marxisten beeinflusst.  Eine Strömung der griechischen KP um Frangiskos Tsoulatis hatte im Mai 1923 mit der Publikation der Zeitschrift Archeion Marxismou  (Archive des Marxismus) begonnen, die sich an den politischen Positionen Trotzkis orientierten. Ein zentraler Punkt im Selbstverständnis der Gruppe um Tsoulatis war das Motto Erst Ausbildung, dann Aktion. Die Archeiomarxisten wurden zum Sammelpunkt für oppositionelle Elemente, sodass nach dem endgültigen Ausschluss von Tsoulatis und Dutzender weiterer aus der Partei im Jahre 1924 die Archeiomarxisten bis in die 1930er Jahre hinein der KKE an Einfluss in der griechischen Linken in etwa ebenbürtig waren. Unter dem Einfluss von Archeion Marxismou war eine albanische Gruppe entstanden, die sich ebenfalls auf eine Bildungsarbeit in kleinen Zellen konzentrierte und versuchte, langfristig die Basis für eine kommunistische Bewegung in Albanien zu legen. Demgegenüber stand eine Tendenz, die unter Zurückstellung einer langfristigen Erziehungsarbeit rasche Massenaktionen propagierte. Nach der Rückkehr von Ali Kelmendi aus Moskau, der in eine stalinistische Richtung gelenkt worden war, wurde der Hauptunterstützer der Ideen der Archeio-Marxisten, Niko Xoxi, ausgeschlossen. Die Korça-Gruppe übernahm in ihrer Zeitschrift Përpara (Vorwärts) die Volksfront-Politik und konzentrierte sich in ihrem Minimalprogramm auf die Verteidigung der nationalen und bürgerlichen Rechte und den Kampf für eine bürgerliche Republik. Ihr Ziel war der Aufbau einer illegalen Organisation mit demokratischem und antifaschistischem Charakter, an deren Spitze ein Zentralkomitee stehen sollte, „bestehend aus Kommunisten und patriotischen Nationalen“ (Geschichte der Partei der Arbeit Albaniens, Tirana 1971, S.58). Enver Hoxha trat der Korça-Gruppe bei, als er von West-Europa 1936 zurückkehrte.

Die Shkodra-Gruppe wurde 1934 gebildet und konnte ihr Organisationsnetz bald auch auf Tirana, Elbasan, Gjirokastra, Korça usw. ausdehnen. 1937 wurden in Shkodra und Tirana Bezirkskomitees errichtet. Der Gruppe trat der von der „Konkurrenz“ in Korça ausgeschlossene Niko Xoxi bei, der diese im Folgenden mit Zef Mala, einem nordalbanischen Intellektuellen, führte. Ab 1938 gab sie das Grüne Bulletin heraus, ein illegales Journal, das gegen die Ideen der Volksfront, die von der Korça-Gruppe vertreten wurden, argumentierte. Die Führer der Shkodra-Gruppedass sie grundsätzlich für die soziale und nicht für die nationale Revolution seien, dass sie zwar gegen den Imperialismus kämpfen, jedoch nicht mit den Nationalen zusammenarbeiten wollten, dass sie, wenn die Zeit käme, für direkte Aktionen, jedoch nicht für langsame und indirekte Aktionen seien“ (Geschichte… S. 60f.). Statt der Direktiven zur Bildung einer breiten Volksfront orientierte sich die Shkodra-Gruppe auf eine langfristig angelegte Bildungsarbeit, die auf die Perspektive einer Balkanföderation abzielte. Nach stalinistischer Lesart hätten diese Auffassungen die „ideologische Entartung in den Reihen der Mitglieder“ weiter „verschlimmert“ (Geschichte… S.67). nahmen die Volksfront-Linie nicht an und erklärten, „

Das dritte Element bei der Gründung der albanischen KP war die Jugendgruppe. Sie existierte seit 1938 als Sektion der Korça-Gruppe und hatte ihre Ursprünge als eigenständige Strömung in einer Spaltung innerhalb dieser Gruppe im Februar 1940. Sie wurde geführt von Anastas Lula als Vorsitzendem und Sadik Premte als dessen Stellvertreter, in der stalinistischen Diktion „Elemente mit starken trotzkistischen und anarchistischen Tendenzen“ (Geschichte… S.83). Die neue Gruppe, die mit der Shkodra-Gruppe Kontakte aufnahm, stand dem Freundschafts- und Nichtangriffspakt zwischen Hitler und Stalin kritisch gegenüber und war sicherlich auch beeinflusst von den Differenzen, die sich im Zuge der Umorientierung zur Volksfront-Politik ergeben hatten. Gegen diese hatte sich in Tirana schon Ende der 1930er Jahre eine Opposition gebildet, die die Zusammenarbeit mit den nationalistischen Kräften als Verrat an den Zielen der Arbeiter/innen/klasse bezeichnete. Die Jugendgruppe, die vor allem in Tirana, aber u.a. auch in Vlora stärkere Aktivitäten entwickelte, war der augenscheinlich von archeio-marxistischen Positionen beeinflussten Meinung, dass aufgrund des Fehlens eines Proletariats in Albanien keine Basis für die Gründung einer in der Klasse verankerten kommunistischen Organisation vorhanden und deshalb eine langfristige Erziehungsarbeit der wenigen bewussten Kader notwendig sei. Erst die Entfaltung des Kapitalismus im Zuge der italienischen Besetzung würde zum Wachstum des Proletariats führen, daraufhin würden sich „die Verbindungen der albanischen mit den italienischen Arbeitern festigen (…), wodurch der Klassenkampf entbrennen und die Vorbedingungen für die Gründung der kommunistischen Partei entstehen würden, die den Kampf für den Sozialismus leiten werde“ (Geschichte… S.84).

Eine vierte kommunistische Gruppierung musste von vorneherein außerhalb des Einigungsprozesses bleiben, der im November 1941 zur Gründung der albanischen KP führen sollte. Andrea Zisi hatte im Frühjahr 1936 albanische Emigrant/inn/en in Athen gesammelt, sein Pseudonym Zjarri (Feuer) gab der Gruppe schließlich ihren Namen: Feuer-Gruppe. Zisi kehrte drei Jahre später nach Albanien zurück und trat hier im Namen der Kommunistischen Partei Albaniens auf, was vor allem mit der Korça-Gruppe zu Konflikten führte. Zisi bildete in Korça ein Zentralkomitee und in Tirana und Vlora Bezirkskomitees. Wie die anderen Strömungen mit Ausnahme der Korça-Gruppe legte auch Zjarri das Schwergewicht seiner Aktivitäten auf eine längerfristige Erziehungsarbeit.

Zjarri wurde als angeblich „trotzkistische“ Strömung nicht zur Gründungskonferenz eingeladen und bildete auch niemals einen Teil der albanischen KP. Später traten Sozialdemokrat/inn/en und auch einige Mitglieder von Zjarri – von der albanischen KP nicht zur Nationalen Befreiungsfront zugelassen – dem Balli Kombëtar (Nationale Front) bei, z.B. Hysni Lepenica und Uan Filipi. Sie versuchten hier als kommunistische Ballisten organisatorisch weitgehend eigenständig zu arbeiten Balli Kombëtar war 1942 zum Kampf gegen die italienischen Besetzung  gegründet worden. Zumindest bis Sommer 1943 waren sowohl Balli Kombëtar, dessen Gruppen viel autonomer als die von der albanischen KP dominierte Nationale Befreiungsfront agierten, als auch die KP und die Nationale BefreiungsfrontFronti Nacional-Çlirimtar) grundsätzlich zu einer Zusammenarbeit bereit, Seit Februar 1943 existierten sogar gemeinsame Kommissionen zur Koordinierung von Aktionen von Balli Kombëtar und albanischer KP, deren Wirksamkeit allerdings begrenzt blieb. Im Verlaufe des Krieges wurde Balli Kombëtar aber – auch unter den Schlägen der Nationalen Befreiungsfront – aus einer halbherzig und widersprüchlich agierenden Widerstandsorganisation immer stärker zum kollaborationistisch ausgerichteten Gegner des FNÇ. (FNÇ –

Aber schon Anfang März 1943, also noch vor dem offiziellen Ende der Zusammenarbeit von Balli Kombëtar und KP, wurde die Feuer-Gruppe von der albanischen KP „vollständig vernichtet“ (Geschichte…, S.153). Enver Hoxha hatte mit seinem Artikel „Ein paar Worte über einige Handlanger des Faschismus – die ‚Feuergruppe’“ die Fronten ein für allemal klargelegt und Zjarri „den endgültigen Faustschlag“ (Geschichte…, S.153) versetzt. In diesem Artikel wurde die „trotzkistische Taktik der Häupter der ‚Feuergruppe’ enthüllt, die einmal linke Losungen wie ‚Für die proletarische Revolution’, ‚Für den Kampf gegen den Kapitalismus’, ‚Für die Diktatur des Proletariats’ ausgaben, um das Vertrauen der werktätigen, mit dem Kommunismus sympathisierenden Massen zu gewinnen, sich ein anderes Mal aber als ‚Nationale’ vorstellten, um die patriotischen Nationalen vom nationalen Befreiungskampf und von der Kommunistischen Partei zu trennen“ (Geschichte…, S.153). Der Schlag richtete sich damit aber auch gegen die von der KP-Führung selbst provozierte Mitarbeit linker Strömungen am Balli Kombëtar. Dies war für die stalinistisch dominierte Nationalen Befreiungsfront eine potenzielle Gefahr, da sie dem Anspruch der Nationalen Befreiungsfront widersprach, die einzige legitime Vertretung des albanischen Volkes im antifaschistischen Befreiungskampf zu sein.

Um 1942/1943 begannen sich aber auch innerhalb der jungen albanischen KP die von Anfang an vorhandenen innerparteilichen Differenzen und Rivalitäten zuzuspitzen. Die allgemeine Desorientierung nahm zu, fragwürdige politische und personelle Entscheidungen waren die Folge. 1943 – ungefähr zur Zeit der Parteikonferenz von Labinoti, auf in Abwesenheit der zentrale Organisationssekretär und Gewährsmann der jugoslawischen KP, Koçi Xoxe, gewählt worden war – machte sich im Kreis Vlora eine neue Oppositionsströmung bemerkbar. Sie kritisierte das Vorgehen der Partei gegen Anastas Lula, Sadik Premte und andere, die Juni 1942 auf einer Außerordentlichen Parteikonferenz als „Linksabweichler“ aus der Partei „auf unbestimmte Zeit“ ausgeschlossen worden waren. Die neue Strömung stand mit den Ausgeschlossenen in enger Verbindung, bemühte sich um eine breite Basis in der Partei und stellte Kontakte in den Süden des Landes her, insbesondere ins Gebiet um Gjirokastra. Innerhalb kurzer Zeit wuchs der Einfluss auf die Partisan/inn/enbewegung in Vlora und im Gebiet von Mallakastra, damals dem am besten organisierten Teil der Bewegung. Im April 1943 agitierten Sadik Premte und Pali Tërova für die Einberufung einer außerordentlichen Parteikonferenz.

Nur mit großer Mühe und unter Einsatz physischer Gewalt gelang es der Fraktion um Enver Hoxha, im Mai 1943 die Kontrolle über die Partei wieder zu gewinnen: Die Partei hatte alle Mitglieder verpflichtet, den Trotzkisten gegenüber „die gleiche Haltung wie auch gegenüber den anderen Verrätern und Feinden der Partei, des Volkes und des Kommunismus“ einzunehmen. Das hieß, „jeden Trotzkisten, jeden vom Wege Abweichenden und jeden Deserteur der Partei und der nationalen Befreiungsbewegung schonungslos zu bekämpfen“ (Geschichte…, S.164). Enver Hoxha, Mehmet Shehu und Hysni Kapo begaben sich persönlich in den Kreis Vlora und leiteten den Kampf gegen die Strömung um Premte und Tërova. Im Mai 1943 war dann „alles erledigt“ – die „feindliche Fraktion“ war „liquidiert“ (Geschichte…, S.170). Das Zentralkomitee stieß keine leeren Drohungen aus, als es in seinem Rundschreiben vom Juni 1943 resümierte, dass der Kampf „mit der größten Schärfe“ geführt werden müsse – „wir müssen diese Menschen hassen und überall, wo wir sie treffen und wo sie erscheinen, schonungslos angreifen“ (Geschichte…, S.171). Anastas Lula war 1943 erschossen worden, Premte hatte sich nur mit großer Mühe durch die Flucht retten können und starb 1991.

Wird die stalinistische Geschichtsschreibung ernst genommen, muss es bis zur physischen Liquidierung der Opposition von Trotzkisten in Albanien nur so gewimmelt haben. In der Realität war keine dieser Strömung wirklich als trotzkistisch anzusprechen, und es dürfte auch keine jemals direkt mit der Vierten Internationale in Verbindung gestanden haben. Trotzkismus stand für den albanischen Stalinismus immer als Synonym für Opposition, ja für das Böse schlechthin. Trotzdem war die albanische kommunistische Bewegung über deren Verbindungen mit den griechischen Archäo-Marxisten doch mit einigen der Ideen Trotzkis in Berührung gekommen. Diese Traditionslinie des revolutionären Marxismus wurde mit den Exekutionen und den Verfolgungen (die Parteigeschichte beschreibt erzwungene Kapitulationen verschämt mit „Umerziehungen“ – Geschichte… S.153) von den Stalinist/inn/en bewusst zerstört.

Die Arbeit von Sadik Premte ist eines der wenigen auf Englisch und nun auch auf Deutsch zugänglichen zeitgenössischen Materialien zur Geschichte der linksoppositionellen Bewegung in Albanien. Natürlich gibt es einzelne Aussagen, die heute kritisch gesehen werden müssen, etwa „dass der Stalinismus nicht nur an die Stelle des Faschismus getreten ist, sondern den Faschismus in seinen Methoden und seiner Politik auch noch weit übertroffen hat.“ In dieser Form ist die Aussage sicherlich missverständlich und falsch, denn sie verwischt bei aller Ähnlichkeit der Herrschafts- und Unterdrückungsmethoden die unterschiedliche Klassenbasis von Faschismus und Stalinismus. Auch zieht sich durch den Artikel eine heute nicht mehr ganz verständliche Schwarz-Weiß-Malerei, die dem grundsätzlichen Anliegen nicht unbedingt dienlich und vom methodischen Ansatz her nicht als Fortschritt gegenüber der bekannt undifferenzierten stalinistischen Geschichtsschreibung zu werten ist. Schließlich ist auch die naturwissenschaftliche Diktion, etwa die Bezeichnung von Bürokraten als „tödliche Mikroben“, von der sich die „menschliche Gesellschaft“ frei machen müsse, nicht Teil eines Sprachgebrauchs, den wir für angemessen halten.

Die am Schluss des Artikels ausgesprochene Hoffnung, dass unter dem Banner der Vierten Internationale das Volk von Albanien seinen Marsch für die Befreiung der menschlichen Gesellschaft und für den Sozialismus wiederaufnehmen werde, hat sich nicht erfüllt. Trotzdem ist das Dokument von großem Wert, da es der Geschichtslüge, dass es zur Politik der KP Albaniens nur die Alternative der Kapitulation vor dem faschistischen Feind und der Kollaboration mit den Besatzern gegeben habe, nachdrücklich den Boden entzieht: Es gab sehr wohl eine revolutionäre Alternative zur Politik der albanischen KP, aber diese wurde von der sich verfestigenden stalinistischen Parteibürokratie (im Artikel wird hierfür immer wieder der Begriff der Clique verwendet) mit brutaler Konsequenz vernichtet. Was in dem Artikel nur indirekt herausgelesen werden kann, sind die Illusionen in die längst stalinistisch degenerierte kommunistische Weltbewegung, die auch die Politik der Hauptexponenten der innerparteilichen Opposition durchzogen und deren Widerstand gegen die Politik der stalinistischen Clique in Albanien entscheidend hemmten. Unseres Wissens wird der Artikel von Sadik Premte hier zum ersten Mal in deutscher Sprache publiziert. Er scheint im Übrigen auch in albanischer Sprache nicht greifbar zu sein. Der Artikel wurde in der Diktion so belassen, wie er 1949 publiziert wurde. Die heute gängigen geografischen Bezeichnungen, die moderne Schreibung der Personennamen und einige kürzere Anmerkungen im Text wurden von uns in eckige Klammern [ ] gesetzt.

 

 Manfred Scharinger

 

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Stalinismus und Kommunismus in Albanien

[von Sadik Premte]

Das unten publizierte Dokument wurde verfasst von einem der kommunistischen Pioniere in Albanien. Es erzählt eine einfache, aber äußerst eindringliche und bezeichnende Geschichte – indem es einen Kampf in einem kleinen Land mit immer noch patriarchalen Bedingungen zwischen beginnendem Kommunismus und Stalinismus, dem Geschwür der Bewegung, beschreibt.

Die albanischen Kommunisten, die für die elementaren Prinzipien einer freien Entwicklung für die revolutionäre Bewegung in ihrem eigenen Lande kämpften, hatten keine Ahnung von den Konsequenzen, die sich aus ihrer Loyalität zu diesen Prinzipien ergeben sollten, als sie den Agenten des bürokratischen Regimes des Kreml gegenübertraten.

Wir haben hier ein höchst aufschlussreiches Beispiel dafür, wie der Stalinismus in einem tödlichen Kampf nicht nur mit jeder bewussten Opposition, sondern mit jeder elementaren proletarischen Tendenz zusammenstößt, welche dessen totalitäre, politische Ordnung auf welche Weise auch immer bekämpft. – Der Herausgeber.

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Ein ganzes Buch wäre erforderlich, um ein komplettes Bild der kommunistischen Bewegung in Albanien zu präsentieren – und die Art und Weise, in der sie betrogen wurde. Hier werde ich mich darauf beschränken, lediglich die allerwichtigsten Punkte darzustellen, welche – ich bin sicher – dem Proletariat aller Länder als Lektion dienen werden, das sich noch immer nicht dessen bewusst ist, dass der Stalinismus alles repräsentiert außer der kommunistischen Bewegung.

Ich betrachte unsere Erfahrung als gute Lektion, da ich weiß, dass die Arbeiterklasse jedes beliebigen Landes nicht nur durch seine eigene Erfahrung lernt, sondern auch durch die bitteren Erfahrungen der Arbeiter in anderen Ländern. Wenn jemand gewarnt wird, dass ein Feuer irgendwo wütet, würde es töricht, ja sogar dumm sein, wenn man, um zu versuchen, dies zu überprüfen, die Hand in die Flammen stecken würde.

Und jetzt lasst uns zu unserem Thema übergehen.

Bis 1941 gab es keine Kommunistische Partei in Albanien. Es gab lediglich drei Gruppen – die Scutari-Gruppe [Shkodra-Gruppe], die Jugendgruppe und die Koritsa-Gruppe [Korça-Gruppe] – und obwohl alle drei beanspruchten, kommunistisch zu sein, lagen sie in einem fortdauernden Konflikt mit einander. Erfahrung und eine marxistisch-leninistische Erziehung fehlten, sodass diese drei Gruppen unfähig waren zur Entwicklung einer korrekten politischen Linie. Jede Gruppe agierte in Übereinstimmung mit ihren eigenen Ideen und Impulsen, und der größte Teil ihrer Aktivitäten bestand in Polemiken gegen die beiden anderen rivalisierenden Gruppierungen.

Dem Ende des Jahres 1941 zu, nach dem Eintritt der UdSSR in den Krieg, fühlten die Scutari-Gruppe und die Jugendgruppe die Notwendigkeit einer Vereinigung ihrer Kräfte, und zur selben Zeit veröffentlichten sie einen Appell an die Koritsa-Gruppe (die Gruppe des gegenwärtigen Präsidenten Albaniens [Enver Hoxha – M.S. ]), doch letztere lehnte eine Antwort an alle Appelle zur Einigkeit glatt ab. Unfähig, eine Vereinheitlichung der drei Gruppen durch diese selbst herbeizuführen und in Anbetracht der Gefährdung der UdSSR (auf die sie als Festung des Weltkommunismus aufblickten) durch Hitlers Armeen, entschieden sie sich, Genossen von außerhalb um Rat zu fragen. Genossen der Scutari- und der Jugendgruppe, die in der albanischen Provinz Kosova lebten, welche – wie noch immer – unter jugoslawischer Herrschaft steht, fanden eine Möglichkeit, Kontakt mit Meladin Popovich [Miladin Popović] und Dusham [Dušan Mugoša], jugoslawischen Stalinisten, herzustellen. Die albanischen Genossen aus Kosova erklärten die Situation der drei albanischen Gruppierungen den jugoslawischen Stalinisten und – in Übereinstimmung mit den Führern aller drei Gruppen – luden sie die Jugoslawen ein, nach Tirana zu kommen, um bei der Gründung der Albanischen Kommunistischen Partei beizustehen und um ein Ende der bisherigen Zwietracht zu erreichen.

Die beiden Stalinisten wurden daraufhin im Geheimen nach Tirana gebracht, und obwohl sie über keine offizielle Autorisierung der jugoslawischen KP verfügten, wurden sie akzeptiert und ihre Vorschläge wurden angenommen.

Ihr erster Vorschlag war die Einberufung einer Konferenz mit einer bestimmten Anzahl von Delegierten von jeder Gruppe. Zusätzlich zu den Jugoslawen nahmen 16 Repräsentanten aller drei Gruppen an dieser Konferenz teil, dessen Ziel in der Gründung der albanischen KP bestand.

Der Gründungskongress

Die Repräsentanten jeder Gruppe hielten einen Report und eine Selbstkritik über die Arbeit, die ihre Gruppe durchgeführt hatte, und zur selben Zeit präsentierten sie eine Kritik an der Arbeit der anderen Gruppen. Nach jedem Report, der Selbstkritik und der Kritik, gab es eine allgemeine Diskussion, die sich erhitzte und zu persönlichen Beschuldigungen degenerierte; der alte Gruppengeist feierte eine Wiederauferstehung im Laufe der Diskussionen.

Gegen Ende der Diskussion nutzten die Jugoslawen, die vom revolutionären Geist und Bewusstsein der Jugend Notiz genommen hatten, die Aufrichtigkeit und Bescheidenheit der letzteren [gemeint ist die Jugendgruppe – M.S.], um die folgende Kritik darzustellen:

1.                   Die Jugend versäumte die Durchführung einer so breiten Agitation unter den Massen, wie sie sein hätte sollen.

2.                   Sie beschränkte sich selbst im Großen und Ganzen auf die Erziehung der Kader und die Übersetzung marxistischer Bücher.

Die Führer der Jugendgruppe, Anastas Lula und Xhepi – unterstützt von einigen zu den beiden anderen Organisationen gehörenden Delegierten, unter ihnen Vazil Santoja –, antworteten auf diese lächerliche Kritik wie folgt:

„Wir beanspruchen nicht, alles getan zu haben, was wir hätten tun sollen. Auf der anderen Seite solltet ihr wissen, dass es nicht so einfach war, das zu tun, was ihr vorgeschlagen habt. Ihr seid nicht vertraut mit den Umständen, Bedingungen und Gebräuchen unseres Landes, so wie wir es nicht sind mit denen in eurem Land. In Albanien ist der Kommunismus eine importierte Doktrin. Er ist nicht das Produkt einer Entwicklung der ökonomischen Bedingungen innerhalb der albanischen Gesellschaft. Hier wurde die kommunistische Bewegung in Gang gebracht von Intellektuellen, im Speziellen von Studenten der Höheren Schulen.

Albanien ist ein rückschrittliches agrarisches Land ohne jede Industrie. Es gibt hier kein industrielles Proletariat unter uns, und als Folge davon haben wir auch keine proletarische Organisation, die schließlich nach ökonomischen Zielen strebt.

Überdies solltet ihr nicht den Fehler machen, die gegenwärtigen und die vergangenen Bedingungen im selben Licht zu sehen. Die neuen Bedingungen machen eine Karikatur aus den alten. Am Beginn, während der frühen Tage der faschistischen Okkupation unseres Landes, war es aus zwei Gründen äußerst schwierig, eine offene Agitation unter den Massen durchzuführen. Zum Ersten verlor unser Volk wegen der Erfolge der nazi-faschistischen Armeen alle Hoffnungen auf einen möglichen Sieg der Alliierten. Und zum Zweiten führte der Faschismus in der Verfolgung seiner eigenen Ziele in den ersten Tagen der Okkupation eine Reihe zeitweiliger Verbesserungen in den wirtschaftlichen Bedingungen der Massen durch, die weitaus schlechter waren unter dem vorherigen Regime von König Zog [König Zogu].

Trotzdem haben wir unser Bestes getan, um die Massen zu erreichen. Wir haben niemals unsere Aktivitäten darauf beschränkt, Kader zu formen und Bücher zu übersetzen, wessen wir von der Koritsa-Gruppe angeklagt wurden, die nebenbei lediglich ihren alten Hass auf uns offengelegt hat. Wir sind keine Gegner einer freundschaftlichen Kritik – im Gegenteil: Wir begrüßen sie, weil eine Kritik unserer früheren Aktivitäten uns nur stärkt und unsere Erfahrungen für die Zukunft vertieft. Wir sind eine Jugendgruppe, voll von Enthusiasmus, aber unglücklicher Weise fehlt uns die Erfahrung. Letzteres könnte auch über die anderen beiden Gruppen gesagt werden, die in ihren Reports ihre vergangene Arbeit schwer übertrieben darstellte.

Wir hatten also niemals die Intention, ausschließlich Kader zu formen, mit der Idee, dass mit Erreichen eines bestimmten Punkts in deren Formung sie daraufhin hochtrabend auf die Massen zugehen würden. Es gibt keine Grenzen in der Ausbildung von Kadern. Kader zu formen und unter den Massen zu arbeiten sind zwei eng miteinander verknüpfte Dinge: Je mehr Kader wir haben, desto besser können wir die Massen erreichen, und – im umgekehrten Fall – je mehr wir die Massen durchdringen, umso größer wird auch die Zahl und die Stärke unserer Kader sein. Sobald wir unsere Studien beendet hatten, gingen wir aufs Land und bildeten überall Studienzirkel, welche täglich an Zahl zunehmen; und wir haben dies im Interesse unserer Sache gemacht, ohne Rücksichtnahme auf persönliche Interessen. Heute, bei einer kompletten Änderung der Situation, wo jeder mit seinen eigenen Augen sehen kann, dass die ‚glorreichen Armeen des Duce‘ alles andere als unbesiegbar sind, wie uns die albanischen Faschisten weismachen wollten – heute sind wir in der Lage, die Massen in einem weit größeren Maße zu erreichen, und zur selben Zeit können wir mit der direkten Aktion gegen die faschistische Pest und ihre servilen Funktionäre beginnen.

Schließlich, was getan wurde, ist vergangen und kann nicht mehr geändert werden. Einige haben mehr erreicht, andere weniger. Unser Hauptinteresse jetzt ist, fähig zu sein, um unser Bestes als gute Kommunisten zu tun.“

Trotz dieser Erklärungen, die nicht als Selbstrechtfertigung vorgebracht wurden, sondern aus simpler Rücksichtnahme auf die Wahrheit, waren die Delegierten der Jugend nicht in der Lage zu verstehen, warum die beiden jugoslawischen Stalinisten fortfuhren, sie so schamlos zu behandeln. Ja mehr noch: Als sie nach detaillierteren Erklärungen von Anordnungen und Vorschlägen fragen, wurden die Stalinisten zornig und beschimpften sie als Intellektuelle. Wann immer sie in Verlegenheit wegen einer Erklärung waren, benützten die Stalinisten den Terminus „Intellektualismus“ als ihr Hauptargument.

Die albanischen Genossen hatten nach Erläuterungen ehrlich und in gutem Glauben gefragt. Sie suchten nach diesen Erklärungen, um genauer zu erfahren, welche Taten von ihnen erwartet wurden, denn auf diesem Weg können Aufgaben auf eine sehr viel mehr befriedigende Weise erfüllt werden. Natürlich mag es Fälle geben, wo dies zu viel Zeit der Führer beanspruchen würde, aber Resolutionen, die keine Erklärungen benötigen, bevor sie zur Anwendung gelangen, sind Ausnahmen und nicht die Regel. Trotz allem aber akzeptierten die Genossen, die sich in der Opposition fanden, alle Beschlüsse der Mehrheit, auch wenn sie nicht immer von ihrer Richtigkeit überzeugt waren.

Als Abschluss der Diskussion fragte Meladin die Konferenz der albanischen Genossen, ob sie ihn ermächtigen würde, das Zentralkomitee zu ernennen. Das Ergebnis war eine freiwillige Übereinkunft, in gutem Glauben und ohne die völlige Ignoranz der gewöhnlichen stalinistischen Manöver. Meladin ersuchte um die Namen von zwei oder drei Kandidaten von jeder Gruppe, aus denen er die Mitglieder des Zentralkomitees auswählen würde. Aber er setzte als Bedingung fest, dass die Kandidaten nicht aus den früheren Führern der Gruppen bestehen sollten, da die vergangenen Differenzen die Arbeit der Partei gefährden würde, insbesondere wenn neue Differenzen innerhalb des Zentralkomitees auftreten würden. Auch dieses Argument wurde als triftig von den albanischen Genossen anerkannt.

Einige Tage später erfuhren die Führer der Jugendgruppe, dass sich das Zentralkomitee aus den Führern der anderen beiden Gruppen und einem Basismitglied ihrer eigenen Gruppe zusammensetzte. Obwohl sie enttäuscht waren vom Zeugnis der Treulosigkeit und der Tricks von Meladin, erhoben sie keinen Einwand. Tatsächlich dachte die Jugend, dass Meladin, als ein erfahrener ausländischer Genosse, ihres Vertrauens würdig sei und dass er ausschließlich im Interesse der Partei handeln würde. Nebenbei wollte die Jugend nicht, dass Meladin denken könnte, sie wären womöglich lediglich daran interessiert, unter allen Umständen Mitglieder des Zentralkomitees zu werden. Die Führer der Jugendgruppe waren durchaus nicht daran interessiert, Posten zu besetzen, ihr einziges Ziel waren die Interessen der Partei.

Aber Meladins Taten waren das genaue Ergebnis seines Charakters. Als stalinistischer Bürokrat konnte er auch gar nicht anders handeln. Die Orders, die er von seinen Vorgesetzten erhalten hatte, waren lediglich auf die Herausbildung von Cliquen gerichtet, die als bloße Handlanger in den Diensten des Kreml dienen sollten. Meladin hatte schnell gelernt, dass die Führer der Jugendgruppe, da sie sich als genuine Marxisten-Leninisten ihrer Aufgabe bewusst und wirkliche Revolutionäre im wahren Sinn dieses Wortes waren, ein Hindernis in der Ausführung seiner Pläne darstellen konnten.

Eine Clique nimmt Formen an

Sobald die Mitgliedslisten der drei Gruppen zusammen mit allen Materialien (Literatur, Schreibmaschinen, Geldmittel etc.) an das Zentralkomitee übertragen wurden, begann einer der Jugoslawen, Dusham, und ein Mitglied des Zentralkomitees, der als sein Statthalter fungierte, Sektionen einzurichten, indem sie die Mitglieder der drei Gruppen miteinander vermischten. Aus Furcht vor den Mitgliedern der Jugendgruppe steckten sie in diese Branchen auch die größtmögliche Anzahl von Sympathisanten der anderen Gruppen mit dem Ziel, so eine Mehrheit in den Wahlen zu den Regionalkomitees zu erreichen. Sie integrierten diese Sympathisanten unter dem Vorwand, dass zum gegebenen Moment auch nur wenige der Mitglieder die notwendigen Qualifikationen zur Parteimitgliedschaft mitbringen würden. Um die Mehrheit zu sichern, hatten sie zur selben Zeit auch keine Bedenken, sogar äußerst dubiose Charaktere mitzubringen. Sie hatten auch überhaupt keine Angst vor Leuten, denen Charakter oder Erziehung fehlten; alles, was sie fürchteten, waren Kommunisten. Ihre Angst war zu dieser Zeit ohne jeden Grund, aber Leute, deren Gewissen beunruhigt ist, tendieren dazu, die ganze Welt zu verdächtigen. Hätten die Führer der Jugendgruppe nur danach getrachtet, Posten zu ergattern, hätten sie dies sofort am Beginn gemacht, indem sie die Betrauung der Jugoslawen für die Nominierung zum Zentralkomitee zurückgewiesen hätten. Oder dadurch, dass sie darauf beharrt hätten, dass ihnen die zustehenden Plätze für das Zentralkomitee in Übereinstimmung mit dem Willen ihrer Mitgliedschaft gegeben worden wären.

Während der Delegiertenkonferenz (1941), in der das Regionalkomitee Tirana gewählt wurde, rebellierte ein Mitglied der Jugendgruppe gegen die Wahlmethoden, die er als „faschistisch“ bezeichnete. Der Genosse wurde ungehalten durch das Verhalten der Jugoslawen, die mannigfaltige Ausflüchte gebrauchten, um Kandidaten ihrer eigenen Wahl wählen zu lassen.

Natürlich trugen diese Tatsachen und andere von geringerer Bedeutung zur Entstehung und zum Anwachsen von Unzufriedenheit unter den jugendlichen Militanten bei. Entrüstete Genossen kamen zu ihren früheren Führern, Anastas und Xhepi, um ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen. Sie wurden in der Regel angewiesen, nicht mit Dingen zu kommen, die allein die Partei, aber keine Individuen regeln können. Sie wurden angewiesen, sich mit jedem nur erdenklichen Fehler und Irrtum ihrer Sektionsleiter anzufreunden. Sie wurden auch angewiesen, nicht zu rebellieren, da die Partei jung sei und Fehler natürlich unvermeidbar wären.

Trotz dieser Anstrengungen von Anastas und Xhepi, ihr Bestes zu tun, um die unzufriedenen Genossen zu beruhigen, indem sie zu jeder Zeit zugunsten der Partei sprachen, wurden sie von Meladin und seinem Zentralkomitee der Aufschaukelung der Unzufriedenheit beschuldigt. Diese Angriffe verletzten sie zutiefst. Sie hatten genügend politischen Mut bewiesen, weit größeren politischen Schwierigkeiten nicht nur während der faschistischen Okkupation, sondern auch während dem diktatorischen Regime von König Zogu entgegenzutreten. Hätten sie die Unzufriedenheit wirklich aufschaukeln wollen, hätten sie zweifellos genügend Courage besessen, um offen Meladin gegenüberzutreten – jenem selben Meladin, den sie selbst aus einem Konzentrationslager befreit und nach Tirana gebracht hatten, wo sie alles in seine Hände aus ihrem eigenen freien Willen gelegt hatten.

Die ersten Zusammenstöße

Sobald Meladin seine Position in Albanien konsolidiert und seine eigene Clique geformt hatte, berief er eine Konferenz ein, dessen Zweck es war, Anastas und Xhepi vor ein Parteigericht mit der Anklage der Cliquenbildung zu bringen. Hier ist der Text der Konferenzresolution:

„Es hat sich herausgestellt, dass beide von euch sich noch nicht vom sektiererischen Geist befreit haben, und, was sogar noch bedeutender ist, ihr seid die Hauptanstifter dieses Geistes unter anderen Genossen eurer früheren Gruppe gewesen. Ihr müsst zugeben, dass dies ein Hindernis für die Partei ist. Die Konferenz weist euch an, eure Fehler zu bekennen und Selbstkritik zu üben.“

Zusätzlich zu Meladin und seinen Agenten im Zentralkomitee nahm an dieser Konferenz auch noch eine Person teil, die nur drei Monate zuvor von Meladin selbst beschuldigt worden war, ein Geheimdienstspitzel zu sein. Trotzdem meldeten Anastas und Xhepi keinen Protest an und gestatteten damit der Konferenz, auf ihrem Kurs weiterzugehen. Ihre Antwort war wie folgt:

„Es ist augenscheinlich, dass, wenn einige Dinge nicht gut gehen in der Partei, es irgendein Hindernis für ihr Wachstum geben muss. Und wir stimmen mit euch überein, dass dieses Hindernis der alte Gruppengeist ist. Aber ihr solltet diesen Gruppengeist nicht nur einseitig untersuchen. Als Marxisten sollten wir immerzu versuchen, unsere Probleme mit Hilfe des dialektischen Materialismus zu lösen. Ihr wisst, das es keine Wirkung ohne Ursache gibt. Der Gruppengeist, der sich unter unseren Genossen offenbart, ist das Ergebnis des Gruppengeists, der in einem weit größeren Ausmaß unter den beiden anderen Gruppen der Parteiführung vorherrschend ist. Ein Verschwinden des Gruppengeists unter den führenden Genossen würde schnell dazu führen, dass er auch unter den anderen Genossen sich verflüchtigt. Aber indem ihr euch das Recht angemaßt habt, uns vor das Parteigericht zu bringen, und weil es uns daher nicht gestattet ist, eure eigenen Fehler aufzudecken, haben wir im Interesse der Partei keine andere Möglichkeit, als unsere Augen zu schließen. Wir wiederholen, dass der Gruppengeist sich nur in jenem Ausmaß zersetzen wird, in dem ihr Beweise eurer Gerechtigkeit und Unparteilichkeit liefern werdet.“

Die Konferenz schloss mit dem folgenden Statement von Genossen Meladin:

„Im Falle, dass sich das Zentralkomitee für euren Ausschluss aus der Partei entscheidet, und wenn es gleichzeitig eure Qualitäten als alte Revolutionäre in Betracht zieht und entscheidet, den Kontakt mit euch aufrecht zu erhalten, seid ihr bereit, diese Entscheidungen anzuerkennen? Auf der anderen Seite müssen wir euch warnen, dass, solltet ihr eine feindliche Haltung einnehmen, die Partei drastischere Maßnahmen gegen euch ergreifen wird.“

Sogar ein Kind könnte die offensichtliche Tatsache verstehen, dass das Zentralkomitee der Albanischen Kommunistischen Partei nur dem Namen nach existierte, während das wirkliche Zentralkomitee sich ausschließlich aus Meladin und Dusham zusammensetzte. Jeder weiß, dass die Mitglieder des Zentralkomitees bloße Agenten Meladins waren und die Exekutoren seiner Anweisungen.

Anastas und Xhepi, die die Partei mehr als ihr eigenes Leben liebten und hofften, dass sich die Dinge ändern würden, waren nicht nur unfähig zu einer feindlichen Haltung gegenüber der Partei, sondern waren im Gegenteil sogar Willens, sich auf alle Zeiten zu ihrer Verfügung zu halten. Von dieser Zeit an, indem sie die von Meladin vorgeschlagene Zusammenarbeit akzeptierten, begannen sie aber den Verdacht zu hegen, dass seine systematischen Attacken kein gutes Zeichen seien. Meladins Benehmen zeigte ihnen, dass es sich bei ihm um keinen aufrichtigen Kommunisten handelte. Sie begannen, auf ihn als einen gerissenen serbischen Chauvinisten zu sehen, der, unter der Maske des Kommunismus, eine Clique bilden wollte, um damit besser den Interessen seines Landes zu dienen.

Trotzdem dachten die Führer der Jugendgruppe, es sei das Beste, die Verantwortung für die Konsequenzen dieser Situation beim Zentralkomitee zu belassen. Eher als eine Spaltung in der Partei heraufzubeschwören, zogen sie die Unterwerfung vor. Obwohl sie ausgeschlossen worden waren, erfüllten sie alle ihnen übertragenen Aufgaben gewissenhaft und nach besten Wissen. Unglücklicherweise reizte jedoch ihre Ehrlichkeit und ihre revolutionäre Gewissenhaftigkeit die bürokratische Clique nur noch mehr. Ehrliche Genossen und gute Revolutionäre, denen große Sympathie an der Basis entgegengebracht wurde, mussten – koste es, was es wolle – eliminiert werden. Deshalb befahl die Führung ihren Agenten, eine Kontrolle aufzurichten über die Aktivitäten aller aufrechten Kommunisten im Allgemeinen und die beiden Genossen, von denen oben die Rede war, im Besonderen.

Anastas und Xhepi, obwohl sie davon Notiz nahmen, erhoben keinen Protest, weil sie sich der Notwendigkeit einer kommunistischen Partei zur Kontrolle der Aktivitäten ihrer Mitglieder bewusst waren. Was sie empörte, war die Tatsache, dass denen, die mit dieser Kontrolle beauftragt waren, selbst ein Minimum an marxistischer Erziehung fehlte und sie daher für eine solche Aufgabe nicht geeignet waren. Diese Aufgabe ist tatsächlich eine sehr heikle, da ein politisch ungebildeter Genosse von Natur aus unfähig ist zur korrekten Beurteilung der Tatsachen und dazu neigt, ungenau Bericht zu erstatten und damit Genossen unter seiner Obhut zum Sündenbock zu machen.

Was aber noch weit schlimmer ist, die Agenten hatten vom Zentralkomitee die Aufträge, ungünstige Berichte über die Genossen unter ihrer Obhut zu machen. Eine große Zahl von Berichten wurde erstellt, deren Inhalt bis zum heutigen Tag den fraglichen Genossen nicht bekannt ist. Diese Genossen wussten, dass die kommunistischen Prinzipien der Kontrolle der Mitglieder auf der ausgezeichneten Intention der Aufdeckung und der Korrektur von Fehlern basieren. Aber in keinem Fall ist es zulässig, diese Kontrolle dazu zu benützen, um die Genossen in eine Falle zu locken. Unglücklicherweise gewann in der Albanischen Kommunistischen Partei der Geist des Aufstellens von Fallen die Oberhand über den Geist der Korrektur von Fehlern. An eine effektive Kontrolle aller Ebenen, von der Spitze bis zur Basis, wie von Lenin bevorzugt, wurde nicht einmal ein Gedanke in der albanischen KP verschwendet. Es gab ausschließlich eine straffe Kontrolle von oben, wohingegen Lenin uns gelehrt hatte, dass die Kontrolle von unten bei Weitem strenger sein müsse, da von der Führung begangene Fehler katastrophale Auswirkungen haben können, während jene, die von Einzelmitgliedern begangen werden, der Partei nicht wirklich schaden können.

Sollte ein Genosse versuchen, auf der Sektionsebene irgendeinen von einem Parteiführer begangenen Fehler zu kritisieren, wurde ihm nicht bloß das Recht verwehrt, eine solche Kritik vorzubringen, sondern er fand sich selbst den Attacken der Sektionsführer ausgesetzt und als Xhepist, Trotzkist, Saboteur und Ähnliches abgestempelt. Um zu vermeiden, auf diese Weise fälschlich beschuldigt zu werden, wagten es die Genossen nicht länger, Fehler zu kritisieren, die sie bemerkt haben mochten. Hier ist ein Beispiel für eine Kritik, die das Mitglied einer Sektion an ein Mitglied des Regionalkomitees von Valona [Vlora] richtete und ein anderes Führungsmitglied betraf: Der fragliche Genosse stieß eines Nachts in Begleitung einer Eskorte bewaffneter Partisanenguerillas bei der Rückkehr von einem Dorf zu einem anderen mit einigen faschistischen Milizionären zusammen. Und anstatt sich seines Postens, den er in der Partei bekleidete, würdig zu erweisen, floh er wie ein Feigling, indem er seine Genossen im Stich ließ und sogar seinen Mantel zurückließ. Bei einer anderen Gelegenheit, im Verlauf einer bitteren Schlacht (einer Schlacht, die als Epos im albanischen Volk in Erinnerung blieb) gegen die faschistische Armee, die ausgesandt wurde, um ein Dorf niederzubrennen, verließ Gjormi, dieselbe Person, die Front unter dem Vorwand, er habe Magenschmerzen – nur um ein geröstetes Huhn in einem anderen Dorf zu verspeisen, von wo er sicher sein konnte, nicht einmal die Geräusche der Schlacht zu hören. Es gab da eine Menge ähnlicher Fälle.

Verfolgung der Opposition

Beunruhigt durch die andauernde Kritik und im Angesicht dessen, dass die bürokratische Clique jeden Tag mehr an Boden verlor, beschloss sie daher, dass ein Weg aus dieser Sackgasse gefunden werden musste. Der einzige Weg, wie sie ihre Position verteidigen konnte, bestand darin, dass sie die revolutionäre Opposition so schnell wie möglich loswerden musste, solange sich diese noch in einem frühen Entwicklungsstadium befand. Um sie zu zerschlagen, beschloss die Clique, alle kompromisslosen Revolutionäre mit den Mitteln des geheimen Meuchelmords loszuwerden.

Einmal die Entscheidung gefällt, wurde sie auch unmittelbar darauf umgesetzt. Der bekannteste Marxist-Leninist Albaniens, Anastas Lula, wurde brutal ermordet. Sobald Genosse Difi, der politische Kommissar des Mallakastra-Bataillons (zu dieser Zeit war dies die größte einzelne militärische Partisaneneinheit), Kenntnis erlangte von diesen schrecklichen Neuigkeiten, machte sich dieses ergebene Mitglied der revolutionären Opposition auf den Weg, um Genossen Xhepi zu sehen und die Angelegenheit mit ihm zu diskutieren. Sie stimmten darin überein, einen Kurs der Aktion einzuschlagen. Difi sagte:

„Ich habe gerade einiges gelernt, was nicht nur für dich persönlich, sondern für jeden bewussten Kommunisten abstoßend ist. Einige Tage zuvor hielt das Zentralkomitee eine Konferenz ab, auf der entschieden wurde, dich gemeinsam mit Anastas und einigen anderen zum Tod zu verurteilen. Anastas wurde unter Arrest gestellt von einem Trupp jenes Bataillons, zu dem er gehörte, und in Marsch gesetzt in ein Dorf, in dem er den Einwohnern unbekannt und wo er als Trotzkist, Verräter, Spion und so weiter denunziert worden war. Als er zu sprechen versuchte, um diese Beschuldigungen zu entkräften, wurde er von dem Trupp beiseite geführt und brutal ermordet. In deinem Fall haben sie sich für eine andere Form des Mordes entschieden: Im Bewusstsein, dass du große Popularität an der Parteibasis und unter der Bevölkerung von Valona genießt, haben sie sich dafür entschieden, dich im Geheimen während der Nacht umzubringen und am nächsten Tag ein großartiges Begräbnis zu inszenieren, mit Blumen, Kränzen und Ansprachen, in denen dein Heroismus und deine Vorzüge hervorgehoben werden sollen. Unser Problem ist zu entscheiden, was getan werden kann, um diesem fürchterlichen individuellen Terrorismus ein Ende zu setzen. Ich weiß, was ich jetzt tue, ist ein Bruch der Parteidisziplin, aber dieser Bruch ist absolut notwendig und wurde begangen, um die Partei zu retten und Fehlern vorzubeugen, die nur zu einer Katastrophe führen können. Nebenbei, wenn es einen Genossen wie dich betrifft, weiß ich sehr genau, dass die Beschuldigungen gegen dich nichts anderes als bloße Fälschungen sein konnten. Solltest du irgendeine Absicht haben, der Partei zu schaden, um die Parteiführung zu übernehmen, wie sie behaupten, dann weiß ich, dass du zuerst mich ins Vertrauen gezogen hättest, deinen engsten Genossen. Gerade das Gegenteil ist wahr. Jedes Mal, wenn ich Unzufriedenheit mit dem Valona-Komitee ausdrückte, hattest du mich zu überzeugen versucht, dass es notwendig wäre, Vertrauen in die Partei zu haben. Ich kann einfach nicht verstehen, wie jemand dich einer solchen Sache anklagen kann. Für mich sind sie nichts weiter als eine Clique, welche, unter der Maske des Kommunismus, versuchen, sich ein ewiges Monopol auf die Parteiführung zu sichern. Und um dies zu erreichen, haben sie beschlossen, alle Revolutionäre von Wert auszurotten. Wie kann jemand den Mord an Genossen rechtfertigen, ohne Gericht und ohne jede Möglichkeit, sich selbst zu verteidigen? Ich glaube, dass ist ein offener Betrug unserer revolutionären Bewegung, aber ich frage dich als einen erfahrenen Kommunisten: Was gibt es für einen normalen Weg, wie wir zu einem Ende von solchen Vorgängen kommen können?“

Nach Xhepis Meinung war es der beste kommunistische Weg die Einberufung einer Konferenz, die schließlich aus zwei Delegierten jeder Sektion bestehen sollte, allen Mitgliedern des Regionalkomitees Valona und ein oder zwei Mitgliedern des Zentralkomitees. (Valona war eines der revolutionärsten Zentren, und die Idee war, dass es der beste Ort sei, mit der Anwendung von Lenins Prinzipien des demokratischen Zentralismus zu beginnen. Die anderen würden diesem Beispiel später folgen.) Das Ziel dieser Konferenz sollte eine allgemeine Untersuchung der begangenen Fehler und Irrtümer sein und, wenn irgendwelche auch wirklich begangen worden wären, jene zu verurteilen, die dafür Verantwortung getragen haben. Wenn die Verhandlungen zeigen sollten, dass das Valona-Komitee nicht mehr länger das Vertrauen der Mehrheit der Mitglieder genießen würde, sollte ein neues Komitee auf demokratischem Wege gewählt werden.

Aber obwohl nahezu 80 Prozent der Mitglieder eine solche Konferenz wollten, war das Valona-Komitee gemeinsam mit dem Zentralkomitee kategorisch dagegen. Zuerst legten sie einen Akt an, in der die Idee einer solchen Konferenz begrüßt wurde, mit dem einzigen Zweck, Zeit zu gewinnen und einen Plan zur Eliminierung der aktivsten und bewusstesten Genossen vorzubereiten. Sobald ihr terroristischer Plan fertig war, setzten sie im Geheimen den politischen Kommissar der Kommune Dukat gefangen. Gleichzeitig legten sie einen Hinterhalt zur Ermordung von Genossen Xhepi, aber dieser entkam dank einigen Genossen, die ihn rechtzeitig gewarnt hatten. Heimtückisch arretierten sie auch den politischen Kommissar Xhemil Cakerri und Vangjo, den Kommandeur des Valona-Bataillons. Sie wurden zu einer Mühle gebracht, wo sie ermordet werden sollten. Der politische Kommissar wurde brutal hingerichtet, aber der Kommandeur überlebte, entkam, lediglich an einer Hand verwundet, und nahm Zuflucht in einem Dorf, dessen Einwohner ihm eine freundliche Aufnahme bereiteten.

Memet Shehu [Mehmet Shehu] (heute der stalinistische kommandierende General), der bekannteste Kriminelle in Albanien, begab sich zu diesem Dorf und nahm Vangjo neuerlich gefangen, indem er den Leuten erzählte, dass der Attentatsversuch eine eigenmächtige Tat seiner Eskorte gewesen wäre und dass Vangjo nun vor dem Parteigericht zu erscheinen habe.

Vangjo wurde daraufhin zu einem Haus in der Mitte eines Waldes geführt, wo er im Angesicht der Mündung eines Gewehres gezwungen wurde, seinem Bataillon den Befehl zu erteilen, sein Kommando an den oben genannten General zu übertragen. Er wurde nun als Gefangener gehalten, und nach drei Monaten gelang ihm glücklicherweise die Flucht. Er konnte sich wieder in die Reihen der Opposition eingliedern.

In der Zwischenzeit wurden die Hinrichtungen von Oppositionellen häufiger und häufiger. In der Presse und über alle Kanäle der Propaganda versuchte die Führung den Eindruck zu erwecken, dass der Wunsch nach der Einberufung einer Konferenz nur zu dem einzigen Zweck erhoben wurde, um die Partei zu zerstören, und dass es sich eigentlich um eine Verschwörung unter der Führung von Xhepi gehandelt habe.

Wäre die revolutionäre Opposition wirklich in eine Verschwörung verwickelt gewesen, wie die Stalinisten behaupteten, wäre die Überwindung der Clique unvermeidlich gewesen und würde wohl keine Schwierigkeiten gemacht haben, da ja die Clique in der Minderheit in Valona war. Aber die Genossen der revolutionären Opposition, die ja noch nichts über die stalinistischen Methoden des Terrorismus wussten, versuchten im Gegenteil auf möglichst rechtsgültigem Weg innerhalb der Partei zu handeln. Sie waren keine Feinde der Partei und konnten das auch nicht sein: Aber die Führungsclique hatte ihren unabänderlichen Entschluss gefasst, die Opposition zu zerschlagen – mit allen Mitteln und bei jeder sich bietenden Gelegenheit. Die revolutionären Überzeugungen der Opposition verunmöglichten es ihr, die Waffen gegen ihre Genossen zu gebrauchen. Die stalinistische Clique hatte aber im Gegensatz dazu keine Skrupel, ihre Hände in das Blut revolutionärer Kämpfer zu tauchen – jener Militanten, die im Kampf gegen den Faschismus und die Okkupationskräfte erprobt waren.

Es versteht sich von selbst, dass die revolutionäre Opposition in Albanien Opfer ihrer eigenen Skrupel wurde, und gerade das erlaubte auch die systematische Eliminierung all jener, die sich zugunsten einer Konferenz erklärt hatten. Auch einem Kind sollte es verständlich zu machen sein, dass die bürokratische Clique nicht deshalb die Einberufung einer Konferenz ablehnte, weil sie eine solche Konferenz für einen Schaden für die Partei hielt, sondern weil es unmöglich war, ihre Aktionen zu rechtfertigen und, vor allem, weil sie es für unmöglich erachtete, ihre Abweichungen von einer genuinen kommunistischen Linie zu erklären. Daher war es bei weitem der einfachere Weg, Zeit durch Terror zu gewinnen. Wären die stalinistischen Führer wirkliche Revolutionäre gewesen, hätten sie keinen Grund gehabt, die Abhaltung einer Konferenz zu fürchten, deren einziges Ziel es gewesen wäre, vergangene Fehler zu berichtigen und auf demokratische Art und Weise die führenden Parteikörperschaften zu wählen.

Es war unmöglich für Kommunisten, die so viele Opfer gebracht hatten, um die Partei zu gründen, auch nur den Versuch zu machen, die Früchte von derart vielen Mühen mit ihren eigenen Händen zu zerstören. Die Stalinisten wussten das auch sehr gut. Nein, der wahre Grund für ihre Betrügereien war deren Angst vor dem Verlust der Parteiführung. Auch wenn sie gewollt hätten, die völlig gerechtfertigten Forderungen der revolutionären Opposition zu akzeptieren, wären sie trotzdem dazu unfähig gewesen, denn sie spielten keine unabhängige Rolle. Nicht sie, sondern jemand anderer hatte das Kommando in Albanien – Generalissimus Stalin.

Es ist auf jeden Fall die Meinung des Autors dieser Zeilen, dass der tragische Zustand unserer Partei ein vollauf genügendes Zeugnis dafür ablegt, dass der Stalinismus nicht nur an die Stelle des Faschismus getreten ist, sondern den Faschismus in seinen Methoden und seiner Politik auch noch weit übertroffen hat.

Die Clique

Es ist klar, dass von der Albanischen Kommunistischen Partei nicht sehr viel zu erwarten war. Aber da sind andere Kommunistische Parteien, alte Parteien mit guten revolutionären Traditionen – wie etwa die französische KP –, deren Führungen für lange Zeit nichts anderes waren als gewöhnliche Marionetten in der Hand der bürokratischen Clique im Kreml. Die albanische kommunistische Bewegung war hingegen immer noch in ihrem Embryonalstadium, als sie mit dem Stalinismus infiziert wurde. Nur wenige der Genossen hatten eine, wenn auch nur vage Vorstellung vom Marxismus-Leninismus. Der Rest waren eher Sympathisanten, die auf einer emotionalen Ebene von der Richtigkeit des Kommunismus überzeugt waren, als entwickelte revolutionäre Mitglieder. Es ist tatsächlich schwierig, ein Kommunist zu werden, bloß indem man sich dafür entscheidet, einer zu sein – wie es der Fall in Albanien war. Kommunisten sind das Produkt von bestimmten sozialen und ökonomischen Bedingungen (des Klassenkampfes), und diese Bedingungen hatten zu dieser Zeit noch keinen ausreichenden Reifegrad in Albanien erreicht. Die Partei hatte eineinhalb Jahre zuvor noch nicht einmal existiert, und den albanischen Kommunisten fehlte die nötige Zeit, um sich selbst zu erziehen und zu entwickeln.

Es gab hier kein industrielles Proletariat und als Konsequenz dessen existierte auch kein organisierter Klassenkampf. Bemerkenswerterweise hat aber das albanische Volk, trotz seines nur rohen Kampfes für seine Existenz und gegen die Unterdrückung von fremden Regimes, solch einen unvergleichlichen revolutionären Geist bewiesen.

Infolge der Tatsache, dass die Führer der albanischen kommunistischen Bewegung sich nicht einmal die elementaren Prinzipien des Kommunismus angeeignet hatten, waren die jugoslawischen Stalinisten wie von Natur aus fähig, ohne auf irgendwelche Hindernisse zu stoßen, eine Clique herauszubilden, die ihren Anordnungen blind folgte. Es ist auch nicht notwendig, noch besonders hervorzuheben, dass zu ihren ersten Direktiven die Ausschaltung der genuinen marxistisch-leninistischen Revolutionäre durch deren Ermordung gehörte. Für sie repräsentierten lediglich Kommunisten eine Gefahr. Faschisten und Reaktionäre waren in ihren Augen von zweitrangiger Bedeutung.

Daher auch beschloss diese Clique, dank ihren auswärtigen Lehrmeistern, die ihnen Posten und Auszeichnungen versprachen, die Ermordung der herausragenden revolutionären Kämpfer, die in der Realität die kommunistische Bewegung Albaniens aufgebaut hatten.

Nach der Ablehnung der Führung, eine Konferenz einzuberufen, und nachdem sie begonnen hatte mit der Anwendung terroristischer Methoden gegen die revolutionäre Opposition, veröffentlichte letztere ein umfangreiches Bulletin mit dem Titel Warum wir mit der sogenannten Kommunistischen Partei gebrochen haben. Dieses Dokument war mit Die wirkliche Kommunistische Organisation unterzeichnet. Das Ziel dieses Bulletins war, die Parteimitgliedschaft und die gesamte Bevölkerung mit den Verrätereien, die verübt worden waren, bekannt zu machen.

Nach der Publikation dieses Bulletins fand die revolutionäre organisierte Bewegung von Valona ähnlich ausgerichtete Nachfolger überall in Albanien, insbesondere in Zentren wie Berat, unter der Führung von revolutionären Kämpfern wie Resul, Namik und Fatbardh.

Unglücklicherweise waren diese Bewegungen zur Isolation verdammt, weil sie in einer Periode ins Leben gerufen wurden, als die bürokratische Clique ihre Positionen durch terroristische und demagogische Methoden bereits gefestigt hatte.

Die Stalinisten begannen daraufhin, die revolutionäre Opposition der Zusammenarbeit mit reaktionären Kräften zu beschuldigen. Aber die Revolutionäre waren mit vielen Fakten in der Lage zu beweisen, dass es die Stalinisten waren, die die Massen und die Sympathisanten der Partei durch den Gebrauch terroristischer Methoden gegen Genossen desillusionierten, die allen als revolutionäre Kämpfer vom ersten Beginn an bekannt waren. Und was konnte die Bevölkerung anderes tun als sich abzuwenden von jener Partei, die ihnen nun bekannt war als die, die die besten Revolutionäre hatte umbringen lassen, wie Anastas Lula, Neki Hoxha (Vangjo), Xhemil Cakerri, Lazar Fundo [Lazar Fundo], Resul Tozhari, Namik Mequemeja, Xhafer Dalami, Xhelal Hoxha, Nimet Mitaa, Haki Xhelo, Duro Kanina, Idajet Bolena, Zef Noja und Hunderten anderen, die sich durch ihre revolutionäre Arbeit ausgezeichnet hatten?

(Lazar Fundo und Halim Xhelo waren die ersten kommunistischen Propagandisten in Albanien. Lazar Fundo war auch für lange Zeit ein Mitglied der Kommunistischen Internationale. Er verließ diese, als er sah, dass sie sich in ein bloßes Werkzeug in den Händen der bürokratischen Kreml-Clique verwandelt hatte. Nachdem er die Komintern verlassen hatte, brandmarkte er die Verrätereien Stalins, und um die kommunistischen Traditionen zu bewahren, propagierte er die trotzkistischen Ideen in Albanien.)

Aber wie war es möglich, dass die Bevölkerung nicht das Vertrauen in diese Partei verlor? Als die Menschen sahen, dass ein faschistischer Oberst der italienischen Armee eine Salve mit drei Schüssen abfeuerte, um seiner Freude Ausdruck über die Hinrichtung dieser revolutionären Helden zu verleihen, die unter dem Terror der Faschisten in Albanien jahrelang standgehalten hatten? Und warum war die Bevölkerung nicht tief schockiert, als die unversöhnlichsten Feinde des Faschismus und der Reaktion von ihrer eigenen Partei hingerichtet wurden? Als damit die heißesten Wünsche der Faschisten realisiert wurden durch ihre würdigen Konkurrenten, die Stalinisten?

* * *

Um es zusammenzufassen: Die albanische kommunistische Bewegung degenerierte mit der Intervention der stalinistischen Agenten, mit denen wir uns bereits beschäftigt haben.

Auf ihre Intervention folgten Heuchelei und gemeine Verleumdungen, die die Offenheit der Vergangenheit ersetzten; auf die Loyalität gegenüber den kommunistischen Idealen folgten Karrierismus und Führerkult; Selbstdisziplin wurde ersetzt durch eiserne Disziplin, der Basis von der Spitze auferlegt; die Freiheit der Gedanken musste blindem Gehorsam weichen. Früherer Respekt, freiwillig bezeugt und angeregt von Genossen, die wiederholte Beweise ihrer Hingebung an die Bewegung gegeben hatten, wurde verdrängt von verpflichtender Vergötterung wertloser Leute, Ignoranten und ganz gewöhnlicher Kleinbürger wie Oberst Enver Hodja [Enver Hoxha] & Co.

Die Mehrheit der Mitglieder der Partei und ihrer Sympathisanten wurde sich wie die albanische Bevölkerung als Ganzes täglich mehr und mehr der wachsenden Degeneration des Kommunismus bewusst, die ihren Ausgangspunkt in der bürokratischen stalinistischen Clique hatte. Die so genannten Volksgerichte erweisen dabei einen großen Dienst, weil sie dem albanischen Volk die wirklichen Absichten der Vorkämpfer der neuen ‚Volksdemokratie’ enthüllen. Der feige Mord an Hunderten von marxistisch-leninistischen Revolutionären; das kürzlich ausgesprochene Todesurteil, vollstreckt am bekannten alten Revolutionär Hasan Reci (er wurde dreimal als Kommunist zum Tode verurteilt: einmal von König Zogs Regierung, einmal von den faschistischen Besatzungskräften, und nun zum dritten Mal von den Stalinisten); die Einkerkerung des Revolutionärs Kadri Hoxha, einem der ergebensten Revolutionäre, der einen großen Beitrag zur Sache des Kommunismus geleistet hatte; die Säuberung des alten Revolutionärs Sejfulla Maleshova [Sejfullah Malëshova], eines Pioniers des Kommunismus in Albanien, der die meiste Zeit seines Lebens im Ausland verbrachte, um sich um eine Koordination der albanischen Bewegung mit der anderer Länder zu bemühen, und der für lange Zeit Professor für materialistische Philosophie an der Moskauer Universität war; die ökonomischen und sozialen Privilegien der bürokratischen Kaste; und, über allem, die Unterdrückung der Bevölkerung durch die Diktatur einer gewöhnlichen Clique – dies sind nur einige der herausragendsten Charakteristika des Verrats an der albanischen kommunistischen Bewegung.

Heute stellt sich die Frage: Wird das albanische Volk für immer passiv bleiben, indem es den Stand der Dinge wie eine unheilbare Krankheit akzeptiert? Das Volk von Albanien ist revolutionär geblieben. Es wird fähig sein, sich selbst unter der Führung der ergebensten Marxisten-Leninisten (machtlos im Moment, aber immer vorbereitet darauf, den Kampf zu erneuern) von diesen tödlichen Mikroben innerhalb der menschlichen Gesellschaft frei zu machen. Es war das Volk, das den Versprechen der Stalinisten Glauben schenkte und ihnen daraufhin die Macht gab. Und es wird das Volk sein, das mit eigenen Augen sieht, wie die Stalinisten die Ideale der Bevölkerung betrogen haben und dass Tausende von Genossen für ihre Sache gefallen sind – es wird das Volk sein, das all den Verbrechen ein Ende bereiten wird. Unter dem Banner der Vierten Internationale wird das Volk von Albanien seinen Marsch für die Befreiung der menschlichen Gesellschaft und für den Sozialismus wiederaufnehmen.

* * *

Kurz nach der Abfassung des obigen Artikels brach eine wichtige Krise innerhalb der Kommunistischen Partei von Albanien als eine der Rückwirkungen der jüngsten Entwicklungen in Jugoslawien aus. Fünf Mitglieder der albanischen Politischen Büros wurden gesäubert. Zwei von ihnen, Innenminister Koci Xoxe [Koçi Xoxe] und Pandis Kristos, wurden aus der Partei und aus der Regierung ausgeschlossen.

Diese Krise wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach als große Hilfe für die albanischen Revolutionäre im Kampf für die Befreiung ihres Landes von der monströsen Herrschaft des Stalinismus erweisen, der eine solch fatale Rolle in der jungen kommunistischen Bewegung des Landes gespielt hat. – d. Hrg.

 

Übersetzung: Manfred Scharinger