Die RSO (Revolutionär Sozialistische Organisation) wurde 2007 gegründet. Sie hat derzeit Gruppen in Wien und Berlin. Wir verstehen uns als RevolutionärInnen und MarxistInnen. Im folgenden Text wollen wir beschreiben, wo unsere Schwerpunkte liegen, was wir tun und wie wir unsere politische Arbeit voranbringen wollen.
Genug ist nicht genug!
Viele beteiligen sich heute an Demonstrationen, an Streiks in Betrieben, in der Schule oder auf den Unis oder an anderen Protestaktionen. Das ist gut, doch unserer Meinung nach ist es nur ein erster Schritt. Wofür die RSO eintritt, ist eine Zusammenführung verschiedener Proteste und ihre Ausweitung. Das Problem ist oft, dass Menschen kurzfristig aktiv werden und sich dann wieder zurückziehen. Wir aber denken, dass es Kontinuität braucht. Wir denken, dass es sinnvoll ist, sich regelmäßig zu treffen, um über die nächsten Schritte zu beraten. Und wir denken, dass es wichtig ist, sich weiterzubilden, das kapitalistische System nicht nur aus dem Bauch heraus zu bekämpfen, sondern es auch zu verstehen.
Gemeinsam diskutieren – gemeinsam handeln!
Wir sind eine demokratische Organisation. Wir haben uns nach dem Prinzip des „demokratischen Zentralismus“ organisiert. Das bedeutet, dass es bei uns intern die freieste Debatte gibt und wir dann nach dem Ende der Debatte gemeinsam mit den gefassten Beschlüssen auftreten. Das bedeutet auch, dass bei uns jene entscheiden, die dann die Entscheidungen auch umsetzen. Wir wollen also nicht möglichst viele Mitglieder am Papier, sondern wir wollen mündige AktivistInnen.
Da arbeiten, wo es ihnen weh tut: im Betrieb!
Unser grundlegender Ansatz ist, dass die Lohnabhängigen durch ihre besondere Rolle in der Gesellschaft an den Schalthebeln der Macht sitzen. Wenn StudentInnen oder SchülerInnen streiken, ist das gut, es tut dem System aber kaum weh. Wenn es aber keinen Strom gibt, keinen Nahverkehr, die Krankenhäuser nur auf Notbetrieb laufen und die Fabriken still stehen, sieht das anders aus. Daher glauben wir, dass es für eine revolutionäre Organisation notwendig ist, sich in den Betrieben zu verankern. In Wien beispielsweise geben wir gemeinsam mit solidarischen KollegInnen monatliche Betriebsflugblätter in mehreren Krankenhäusern heraus . In Berlin gibt es, gemeinsam mit der SAS (Sozialistische Arbeiterstimme) Betriebsarbeit in einem Krankenhaus, bei der Bahn und der BVG. Wir sind sehr daran interessiert, eine solche Arbeit auf immer mehr Betriebe auszuweiten.
Im öffentlichen Raum präsent sein!
Wir beteiligen uns an Mobilisierungen, an Demonstrationen und wir organisieren auch eigene Veranstaltungen zu verschiedensten Themen. Wir sind im öffentlichen Raum zusätzlich mit Plakaten und Aufklebern präsent. Wir arbeiten auch mit anderen Organisationen zusammen. Insbesondere stehen wir in regelmäßigem Austausch und in Kooperation mit revolutionären Organisationen in anderen Ländern. Wir sehen das nicht nur als Bereicherung, sondern als Ansatzpunkt für revolutionären Internationalismus in der Praxis
Gegen Unterdrückung kämpfen!
MigrantInnen, People of Color, Frauen, Homosexuelle, Transgender und andere Gruppen sind von den Auswirkungen des Systems häufig doppelt betroffen, als Lohnabhängige und als besonders unterdrückte Schichten. Wir versuchen hier, aktiv entgegenzuwirken und eine entsprechende politische Praxis nach Innen und Außen zu etablieren. Wir beteiligen uns an antirassistischen und antisexistischen Mobilisierungen. . Wir setzen uns auch theoretisch mit Unterdrückungsmustern auseinander und haben bereits eine große Anzahl von Texten zu verschiedenen Aspekten der Frauenunterdrückung und Frauenbefreiung sowie rassistischer Unterdrückung und Antirassismus publiziert. Dennoch gilt gerade hier: Die Theorie ist nichts wert, wenn sie nicht durch eine entsprechende Praxis ergänzt wird. Deshalb versuchen wir auch besonders darauf zu achten, dass gesellschaftliche Diskriminierungsformen wie Rassismus und Sexismus, die unweigerlich auch in unsere eigene Organisation hinein wirken, immer wieder reflektiert und zurückgedrängt werden.
StudentInnen und Jugendliche für den Klassenkampf
Junge Menschen spielen in der Geschichte der Klassenkämpfe meist eine vorantreibende Rolle und gehören zu den aktivsten und kämpferischsten Schichten der Gesellschaft. Als revolutionäre Organisation ist es deshalb für uns auch wichtig Jugendliche und StudentInnen mit unseren politischen Ideen anzusprechen, was wir mit Flugblättern, Plakaten und inhaltlichen Veranstaltungen versuchen. Auch an Jugendprotesten, Schulstreiks und Unibewegungen nehmen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten teil.—
Weiterbilden!
Wir machen für unsere AktivistInnen zahlreiche Bildungsangebote und haben neben regelmäßigen öffentlichen Treffen auch interne Bildungsangebote in Form von Seminaren, Lesekreisen oder Schulungen, die den AktivistInnen offen stehen. Nach außen treten wir nicht nur mit unseren Veranstaltungen oder Interventionen auf, sondern auch mit unseren Publikationen. Daneben betreuen wir unsere Page www.sozialismus.net, auf der Artikel zu verschiedensten Themengebieten publiziert werden.
Solidarisch zusammenarbeiten!
Die RSO steht für eine solidarische Diskussion und Zusammenarbeit innerhalb der Linken und der ArbeiterInnenbewegung. Wir vertreten unsere Grundsätze und Überzeugungen selbstbewusst, dennoch versuchen wir immer auch von anderen Gruppen und Strömungen zu lernen. Schließlich hat niemand die Weisheit mit dem Löffel gefressen. In der Kooperation mit anderen Linken versuchen wir, zuerst die Gemeinsamkeiten und nicht die Differenzen zu sehen. Herablassende und besserwisserische Polemiken lehnen wir ab.
Aufeinander achten!
Unser Ziel ist, längerfristig zusammenzuarbeiten, denn eine neue Welt wird nicht an einem Tag gebaut. Daher müssen wir auch mit unseren Ressourcen sorgsam umgehen und auch auf die Bedürfnisse von älteren GenossInnen, GenossInnen mit Kindern etc. achten. Wir wollen eine langfristige Perspektive für eine Zusammenarbeit mit einer politischen Organisation geben.
Und Du?
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