“Funke”-Buch zu Geschlechterverhältnissen

Die RSO und eine ihrer Vorläuferorganisationen, die Arbeitsgruppe Marxismus, haben in den letzten Jahren drei Bücher und einige Broschüren zum Themenbereich Geschlechterverhältnisse und Frauenbefreiung herausgebracht. Dieser inhaltliche Schwerpunkt ist Ausdruck davon, dass wir diese Fragen sowohl für eine marxistische Analyse als auch für revolutionäre Politik als sehr wichtig ansehen.

 Deshalb begrüßen wir es auch, wenn andere Gruppierungen mit marxistischem Selbstverständnis, in diesem Fall die in der Sozialdemokratie agierende Strömung "Der Funke", versuchen "einen Beitrag zur Debatte um die richtigen Strategien zur Befreiung der Frau" zu leisten. Wie die LeserInnen einleitend informiert werden, ist das "Wenn Ken und Barbie streiken"-Buch "das Ergebnis eines kollektiven Diskussionsprozesses (…), der auf allen Ebenen der Strömung zwei Jahre lang geführt wurde." Wir haben in Teilen des Funke-Buches verblüffende Ähnlichkeiten mit einer wesentlichen Arbeit der RSO zum selben Thema festgestellt. Wir wollen im Folgenden überprüfen, was sich hinter dem peppigen Titel verbirgt.

Wir stimmen den Funke-GenossInnen zu, dass im deutschen Sprachraum "feministische Ideen oft kritiklos von der Linken übernommen" wurden. Wir können präzisieren, dass große Teile der "Linken" die Fragen der Unterdrückung und Befreiung der Frauen lang Zeit ignoriert und sich dann – unter dem Druck der Frauenbewegung – den Positionen des feministischen Mainstreams oft unhinterfragt angepasst haben. Damit wurde die Ignoranz in anderer Form fortgesetzt, nämlich eine systematische und kritische marxistische Auseinandersetzung verweigert. Auch deshalb finden wir es positiv, wenn sich nun auch Gruppen wie der Funke in diese Debatten einbringen.

Sexismus und Klassenkampf

Im ersten Beitrag des Funke-Buchs beschäftigen sich Raimund Pilz und Josef Falkinger mit dem Thema "Sexismus, Klassenkampf und revolutionäre Organisation". Vieles darin entspricht unseren Positionen, einiges sehen wir anders oder differenzierter. Beispielsweise werden die Geschlechterverhältnisse in der Urgesellschaft doch etwas schlicht als positiv hingestellt (S.8 und S.11), wo solche Thesen nicht ausreichend wissenschaftlich belegt sind; siehe dazu die entsprechenden Teile in unserer ausführlichen Arbeit "Geschlechterverhältnisse bei Marx und Engels. Eine kritische Auseinandersetzung" (Marxismus Nr. 29).

Es ist natürlich auch unsere Position, dass der Kampf für die Befreiung der Masse der (lohnabhängigen) Frauen nur in engstem Zusammenhang mit dem gemeinsamen Klassenkampf von Frauen und Männern und einer antikapitalistischen Perspektive Erfolg versprechend sein wird. Wir denken aber, dass bei Pilz und Falkinger – möglicherweise als überzogene Reaktion in einer notwendigen Abgrenzung von klassenunspezifischen feministischen Konzepten – die Gewichtungen nicht immer stimmen. Sie schreiben beispielsweise, dass sich im Kapitalismus "weder der Mann noch die Frau voll entfalten" kann (S.8). Das ist klarerweise richtig, aber hier wäre es unseres Erachtens doch notwendig gewesen zu erwähnen, dass Frauen (insbesondere aus der ArbeiterInnenklasse) davon ungleich stärker betroffen sind.

Pilz/Falkinger meinen, dass bei Erreichung von Arbeitszeitverkürzung und Lohnerhöhungen im Kapitalismus ein Kampf zwischen den Geschlechtern "um die Erledigung der Hausarbeit beginnen" müsste, bei dem die Frauen "auch die überwiegende Mehrheit der Männer" gegen sich hätten (S.12). Pilz/Falkinger fügen an, dass es sich "für MarxistInnen" nicht um die Frage handeln kann, "wer in der Kleinfamilie die Hausarbeit erledigt." Ihre Perspektive ist richtigerweise die Vergesellschaftung der Hausarbeit. Solange aber die kapitalistischen Verhältnisse in diesem Bereich nicht substantiell verändert wurden, müssen MarxistInnen in der ArbeiterInnenbewegung und der gesamten Klasse dafür eintreten, dass Putzen, Kochen und Kinderbetreuung nicht an den Frauen und Genossinnen hängen bleiben. Männliche Revolutionäre müssen auch in der Praxis ihre solidarische Haltung gegenüber dem unterdrückten weiblichen Teil der Klasse zeigen. Dass Pilz/Falkinger darüber nichts sagen, schafft doch eine schiefe Optik.

Die beiden schreiben mit Recht, dass in einer revolutionären ArbeiterInnenbewegung "jeder Mann und jede Frau seinen bzw. ihren Platz" hat. Ab dem Zeitpunkt, "wo sie sich im revolutionären Klassenkampf vereinigen" kämpfen sie für ihre gemeinsamen Interessen: "Alles Trennende – wie eben Sexismus oder Rassismus – fällt weg" (S.19). Das ist eine unzulässige Vereinfachung. Wir können zwar davon ausgehen, dass bei klassenkämpferischen und erst recht revolutionären Entwicklungen spalterische Herrschaftsideologien stark zurückgedrängt werden. Es wäre aber eine automatistische Illusion, zu glauben, dass jahrhundertealte sexistische Traditionen, die Milliarden Menschen systematisch ansozialisiert wurden, innerhalb einiger Monate verschwinden. Es wird vielmehr im revolutionären Prozess und in der nachrevolutionären Übergangsgesellschaft einen bewussten und langwierigen Kampf auch gegen diese Relikte der alten Gesellschaft geben müssen, bis Sexismus und Rassismus endgültig abgestorben sind.

Natürlich sind auch Pilz/Falkinger für einen organisierten Kampf gegen den Sexismus. Es sei "für MarxistInnen entscheidend, den Sexismus aufs Schärfste zu bekämpfen. Er schwächt die ArbeiterInnenbewegung und verhindert den Aufbau einer revolutionären Organisation, die auf der gesamten ArbeiterInnenschaft basiert." (S.20) Und: "Jede offene sexistische körperliche oder verbale Beleidigung ist als schwer organisationsschädigendes Verhalten zu ahnden." (S.24) Diese Begründungen finden wir einseitig. Sexistische Übergriffe sind in erster Linie einmal unterdrückerische und reaktionäre Handlungen gegenüber den betroffenen Frauen, denen die volle Solidarität und Unterstützung von MarxistInnen zu gelten hat. Darüber hinaus ist sexistisches Verhalten auch spalterisch und schädlich für die Organisationen der ArbeiterInnenbewegung. Nur über zweiteres zu sprechen, könnte doch als deutlich instrumentelle Herangehensweise verstanden werden.

Die Behauptung von Pilz/Falkinger, dass alle Feministinnen, inklusive der marxistischen Feministinnen, "zwischen den Geschlechtern einen unversöhnlichen Interessensgegensatz" sehen und "den Kampf der Geschlechter als unabhängig vom Klassenkampf existierend" betrachten, ist einfach falsch. Marxistische oder sozialistische Feministinnen wie Michele Barrett, Johanna Brenner, Martha E. Gimenez, Frigga Haug oder Lise Vogel haben definitiv keine solche Positionen. In unserem Buch "Marxistischer und sozialistischer Feminismus. Positionsentwicklungen in den letzten 35 Jahren" (Marxismus Nr. 27), das den Funke-GenossInnen ja gut bekannt ist, hat Maria Pachinger das im Detail herausgearbeitet.

Wir stimmen mit den Funke-GenossInnen aber darin überein, dass reformistische Organisationen gerne die "Frauenpolitik" bürgerlich-feministischen Konzepten "als Spielwiese (überlassen), wenn überall sonst alles beim Alten bleibt" (S. 22), dass dabei oftmals Genossinnen in "frauenpolitische Strukturen" und die Verantwortung für Geschlechterfragen auf diese Strukturen abgeschoben werden (S.26). Wir sehen das auch so, dass es auf keinen Fall passieren darf, "dass eine revolutionäre Organisation das Geschlechterverhältnis zu einer reinen strukturell getrennten Frauensache abstempelt." (S.25) Wir denken, dass der Kampf gegen Sexismus innerhalb und außerhalb der Organisation ein Kampf von Frauen und Männern ist. Das ist ein wichtiger Punkt, der uns mit den GenossInnen des Funke verbindet und der uns von klassenunspezifischen, "radikal-feministischen" Ansätzen trennt.

Sozialistischer Feminismus

Der theoretische Hauptteil im Funke-Buch ist dann der Beitrag "Marxismus und Feminismus". Dazu können wir den Funke-GenossInnen nur gratulieren. Die darin vertretenen Positionen sind wirklich ausgezeichnet – sind doch große Teile und nahezu alle wichtigen inhaltlichen Thesen von unserem, von Maria Pachinger verfassten Buch "Sozialistischer und marxistischer Feminismus" (Marxismus Nr. 27) übernommen. Wir freuen uns natürlich, wenn sich der Funke in grundlegenden Fragen an uns orientiert. Und es gehört auch eine Menge Mut dazu, derartig systematisch von einer anderen Organisation abzuschreiben, ohne die Quelle in irgendeiner Form kenntlich zu machen.

Während im Inhaltsverzeichnis des Funke-Buchs bei nahezu allen anderen Beiträgen die AutorInnen angegeben werden, wird beim langen und theoretisch zentralen Text "Marxismus und Feminismus" (verschämt?) darauf verzichtet. Durch einen Verweis in einem anderen Artikel erfahren wir aber, dass der Text von Gernot Trausmuth stammt (S.20).

Wie bei der Erstellung des Beitrages vorgegangen wurde, wird schon deutlich, wenn man/frau den Anspruch des Textes mit dem Inhalt vergleicht. Wie einleitend formuliert wird, soll "die Stellung des Marxismus zu den verschiedenen Strömungen des Feminismus" dargestellt werden (S.30). Tatsächlich wird der Radikalfeminismus eher kursorisch abgehandelt, die theoretischen Ansätze kaum mit Zitaten belegt. Die Beschreibung der Unterschiede zwischen Radikalfeminismus und sozialistischen Feministinnen ist ebenso von Maria Pachinger übernommen wie die Darstellung der Institutionalisierung der Frauenbewegung.

Dort wo Trausmuths Artikel dann inhaltlich etwas dichter wird, nämlich in Bezug auf den sozialistischen/marxistischen Feminismus, ist auffällig, dass er ausschließlich Autorinnen behandelt, die Maria Pachinger analysiert hat: Heidi Hartmann, Frigga Haug, Maria Rosa Dalla Costa, Michele Barrett, Johanna Brenner, Martha E. Gimenez (wobei Brenner und Gimenez in der bisherigen europäischen Diskussion eher unbedeutend waren und von Pachinger nur deshalb aufgenommen wurden, weil sie sie inhaltlich wichtig findet). Andere, teilweise in der europäischen Diskussion bekanntere (aber von Pachinger nicht untersuchte) sozialistische Feministinnen wie etwa Lise Vogel oder Claudia von Werlhof kommen auch bei Trausmuth nicht vor.

Nahezu alle Zitate der vom Funke-Autor besprochenen sozialistischen/marxistischen Feministinnen sind solche, die auch in Maria Pachingers Arbeit vorgestellt und besprochen werden. Auch in Bezug auf Sheila Rowbothams kritische Auseinandersetzung mit der Strukturierung der Frauenbewegung ("Nach dem Scherbengericht") finden sich bei Trausmuth genau die beiden selben Zitate, die auch Pachinger anführt. Die Darstellung der Positionen der genannten Theoretikerinnen und die kritische Auseinandersetzung mit ihnen im Funke-Buch folgen über weite Strecken den Ausführungen der RSO-Autorin Maria Pachinger. Hier einige Beispiele:

Zu Michele Barrett schreibt Pachinger unter anderem: "Sie kritisiert das feministische Patriarchatsverständnis in erster Linie aufgrund dessen Ahistorizität. Indem das Patriarchat aufgrund der historischen Langlebigkeit der Frauenunterdrückung als analytisch unabhängiges Unterdrückungssystem verstanden werde, vergesse man/frau den historischen Wandel der Formen der Frauenunterdrückung zu analysieren. ‚Was nutzt es, Witwenverbrennung in Indien und den ‚Zwang zur Privatheit' in Westeuropa unter einen derart allgemeinen Begriff zu subsumieren? Was wir analysieren müssen, sind genau die unterschiedlichen Mechanismen, die die Frauenunterdrückung in verschiedenen gesellschaftlichen Zusammenhängen zementieren. Dann erst können wir das Problem angehen, wie sie zu beseitigen sind.'" (S.102)

Trausmuth zu Barrett (die er als "Barret" schreibt): "Ihre Kritik am Patriarchatsbegriff zielt vor allem auf dessen ahistorische Verwendung ab. Frauenunterdrückung sei immer auch einem historischen Wandel unterzogen gewesen. Barret wirft die Frage auf: ‚Was nutzt es, Witwenverbrennung in Indien und den ‚Zwang zur Privatheit' in Westeuropa unter einen derart allgemeinen Begriff zu subsumieren? Was wir analysieren müssen, sind genau die unterschiedlichen Mechanismen, die die Frauenunterdrückung in verschiedenen gesellschaftlichen Zusammenhängen zementieren.'" (S.60)

Pachinger setzt fort, dass Barrett davon ausgehe, "dass sich kapitalistische Klassen- und Geschlechterverhältnisse historisch eng verflochten haben und die Frauenunterdrückung damit quasi in die Struktur des Kapitalismus eingeschrieben worden sei." Und in Hinblick auf die Organisationsform schließe Barrett nicht aus, "dass es politische Bündnisse zwischen Frauenbewegung und der ‚Linken' geben könne. Ganz im Gegenteil sei es sogar ein ‚fundamentales politisches Muss', solche Bündnisse einzugehen – nur eben nicht auf Kosten der organisatorischen Autonomie." (S.104)

Trausmuth detto: "Barret sieht kapitalistische Klassen- und Geschlechterverhältnisse eng miteinander verwoben. Frauenunterdrückung habe schon vor dem Kapitalismus bestanden, sei aber Teil der Struktur des Kapitalismus geworden." Aus der Rolle der männliche Arbeiter folge für Barrett "auch ihre Unterstützung für das Konzept der autonomen Organisierung von Frauen. Sie geht aber nicht so weit, Bündnisse zwischen der Frauenbewegung und der ‚Linken' abzulehnen – ganz im Gegenteil." (S.60)

In Bezug auf die zentralen theoretischen Probleme bei der US-amerikanischen Autorin Heidi Hartmann schreibt Pachinger, dass das Patriarchat als Herrschaftsstruktur laut Hartmann dadurch entstanden sei, "dass die Arbeiter von den Kapitalisten eingekauft worden seien. Das impliziert, dass das Patriarchat auf die Initiative der KapitalistInnen hin entstanden ist und damit der Kapitalismus bzw. konkret der Klassenfaktor bei der Entstehung des Patriarchats zentral war. Wenn dies wirklich so war und die Spaltung der ArbeiterInnenklasse an der Geschlechterlinie von den KapitalistInnen ausgegangen ist, wie passt das mit Hartmanns Erklärung der analytischen Unabhängigkeit des Kapitalismus vom Patriarchat zusammen? Und wie ist das mit ihrer prioritären Setzung der patriarchalen Unterdrückung vereinbar, welche die stärkere Kraft darstelle als die Klassenunterdrückung?" (S.50)

Trausmuth erkennt bei Hartmann denselben Widerspruch: "Einerseits schreibt sie, dass das Patriarchat erst dadurch entstanden sei, als es den KapitalistInnen gelang, die männlichen Arbeiter einzukaufen und die ArbeiterInnenklasse in Männer und Frauen zu spalten. Mit anderen Worten: Klasseninteressen haben die Herausbildung des Patriarchats erst ermöglicht. Trotzdem stellt sie die Frauenunterdrückung über die Klassenunterdrückung und fordert die Frauen zum Kampf gegen das Patriarchat (und gegen den Kapitalismus) auf." (S.59)

Pachinger führt aus, dass Frigga Haug meine, man/frau "müsse dazu die marxistischen Begrifflichkeiten auf die feministische Analyse übertragen und die Geschlechterverhältnisse mit denselben Analysekriterien messen, wie die Produktionsverhältnisse. (…) Aufgabe des marxistischen Feminismus sei nun, alle Fragen von Arbeitsteilung, Herrschaft, Ausbeutung, Ideologie, Politik, Recht, Moral, Sexualität, Körper und Sinnen gemeinsam mit der Wirkung der Geschlechterverhältnisse zu untersuchen." (S.53f)

Trausmuth: "Haugs erklärtes Ziel ist es, die marxistische Methode auf die ‚Frauenfrage' anzuwenden. In diesem Sinne gelte es Fragen der Politik, Ideologie, Herrschaft, Ausbeutung, Recht, Moral usw. in Zusammenhang mit der Wirkung der Geschlechterverhältnisse zu behandeln." (S.67)

In ihre Kritik an Haug baut Pachinger zwei Zitate der aus Argentinien stammenden marxistischen Feministin Martha E. Gimenez ein. Pachinger: "Haugs Kritik an der Geschlechtsblindheit der Marxschen Analyse ist ambivalent zu sehen. Seitens des marxistischen Feminismus wird Marx verteidigt: ‚Marx und Engels beschäftigten sich in erster Linie mit den Strukturen, Prozessen und Widersprüchen der kapitalistischen Produktionsweise und das auf höchster Abstraktionsebene; ihr Anliegen bestand nicht in einer enzyklopädischen Untersuchung aller Auswirkungen dieser Produktionsweise in den verschiedenen Gesellschaftsformationen, etwa den Auswirkungen, die veränderlich sind und nicht notwendigerweise aus der Produktion abzuleiten sind, sondern auch durch umweltbedingte, demographische und historische Charakteristika der Gesellschaftsformationen selbst überbestimmt werden.' (…) Gimenez stellt treffend fest: ‚Feministinnen haben an Marx' Analyse der Produktionsweise kritisiert, dass seine Kategorien ‚geschlechtsblind' seien; sie haben aber das Wesen dieser ‚Geschlechtsblindheit' nicht verstanden. Die Produktions- und Klassenverhältnisse sind ‚geschlechtsblind', weil ihr Wesen sich nicht verändert, wenn ihre TrägerInnen wechseln. Ob Kapitalisten männlich, weiblich, weiß, farbig, jung oder alt oder was immer sind, ist bedeutungslos für die Funktionsweise des Kapitalismus. Obgleich unterschiedliche Gruppen von Arbeitern gleichermaßen ausgebeutet werden, unterliegen einige von ihnen wegen ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, nationaler Zugehörigkeit u.ä. mehr als Andere der Ausbeutung. Aber ob ausgebeutet oder überausgebeutet, das Ausbeutungsverhältnis bleibt das gleiche.'" (S.55)

Trausmuth bringt im selben Kontext dieselben Argumentationslinien wie Pachinger – und exakt dieselben Zitate der im deutschen Sprachraum bislang wenig bekannten Gimenez: "Unter den Frauen, die sich selbst als ‚marxistische Feministinnen' sehen, ist diese These von der Geschlechtsblindheit des Marxismus alles andere als unumstritten. So verteidigt Martha Gimenez die Klassiker gegen diesen Vorwurf folgendermaßen: ‚Marx und Engels beschäftigten sich in erster Linie mit den Strukturen, Prozessen und Widersprüchen der kapitalistischen Produktionsweise und das auf höchster Abstraktionsebene; ihr Anliegen bestand nicht in einer enzyklopädischen Untersuchung aller Auswirkungen dieser Produktionsweise in den verschiedenen Gesellschaftsformationen, etwa den Auswirkungen, die veränderlich sind und nicht notwendigerweise aus der Produktion abzuleiten sind, sondern auch durch umweltbedingte, demographische und historische Charakteristika der Gesellschaftsformationen selbst überbestimmt werden.' Und an anderer Stelle: ‚Feministinnen haben an Marx' Analyse der Produktionsweise kritisiert, dass seine Kategorien ‚geschlechtsblind' seien; sie haben aber das Wesen dieser ‚Geschlechtsblindheit' nicht verstanden. Die Produktions- und Klassenverhältnisse sind ‚geschlechtsblind', weil ihr Wesen sich nicht verändert, wenn ihre TrägerInnen wechseln. Ob Kapitalisten männlich, weiblich, weiß, farbig, jung oder alt oder was immer sind, ist bedeutungslos für die Funktionsweise des Kapitalismus. Obgleich unterschiedliche Gruppen von Arbeitern gleichermaßen ausgebeutet werden, unterliegen einige von ihnen wegen ihres Geschlechts, ihrer Hautfarbe, nationaler Zugehörigkeit u.ä. mehr als andere der Ausbeutung. Aber ob ausgebeutet oder überausgebeutet, das Ausbeutungsverhältnis bleibt das gleiche.'" (S.67)

Pachinger beschreibt, wie sich Haug am frühen Marx und an Antonio Gramsci orientiert und meint abschließend: "Ihr Verweis auf die Rolle der Ideologie bei der Geschlechtertrennung ist trotz seiner Banalität richtig – ein Punkt, der für ihre politischen Konsequenzen nicht zutrifft. Ihre Forderung nach einer "permanenten Revolution im Persönlichen" geht revolutionstheoretisch in eine völlig falsche – individualistische – Richtung." (S.65)

Ähnlich Trausmuth: "Haug stützt sich dabei vor allem auf die Frühschriften von Karl Marx und auf die Gefängnishefte von Antonio Gramsci. Auch wenn diese Analyse der Funktion der Ideologie im Kapitalismus prinzipiell stimmt, so schüttet Haug dennoch auf ihrer Suche nach neuen Widerstandsformen das Kind mit dem Bade aus. Sie kommt zu dem Schluss, dass es um eine ‚permanente Revolution des Persönlichen' gehen müsse, weil die Individuen ja MittäterInnen seien." (S.68)

Bezüglich der Institutionalisierung der Frauenbewegung referiert Pachinger die in Europa kaum bekannte US-amerikanische Feministin Johanna Brenner: "'Frauen- und Genderforschung wird akzeptiert, solange sie den akademischen Normen entspricht. Feministische Fakultäten brauchen nicht länger eine Verbindung mit studentischem Aktivismus oder der Frauenpolitik außerhalb des akademischen Raumes zu haben um sich zu verteidigen. Mittlerweile haben sich der Lohn für akademische Anerkennung, die Möglichkeiten für institutionellen Einfluss und damit die Bedürfnisse nach einer Karriere exponentiell erhöht.' Allen theoretischen Forderungen zum Trotz, Faktoren wie "Rasse" und Klasse in die Analyse einzubeziehen, habe es keine tatsächlichen Verbindungen zu Arbeiterinnen oder farbigen Frauen gegeben. Sie seien mehr als Studienobjekte, denn als Kampfgenossinnen betrachtet worden." (S.121) Der Funke kennt (in der Übersetzung von Pachinger!) dasselbe Zitat von Brenner: "Die bereits angeführte Johanna Brenner schreibt dazu: 'Frauen- und Genderforschung wird akzeptiert, solange sie den akademischen Normen entspricht. Feministische Fakultäten brauchen nicht länger eine Verbindung mit studentischem Aktivismus oder der Frauenpolitik außerhalb des akademischen Raumes zu haben, um sich zu verteidigen. Mittlerweile haben sich der Lohn für akademische Anerkennung, die Möglichkeiten für institutionellen Einfluss und damit die Bedürfnisse nach einer Karriere exponentiell erhöht.' Die Frauen, die am stärksten Ausbeutung und Unterdrückung ausgesetzt sind, nämlich Arbeiterinnen oder farbige Frauen würden mehr als Studienobjekte – und nicht als Kampfgenossinnen – gesehen." (S.70)

So geht es in diesem Beitrag des Funke-Buchs seitenweise dahin. Große Teile des Textes sind, einmal mehr und einmal weniger offensichtlich, von Pachingers Arbeit abgeschrieben. Insgesamt sind im wesentlichen alle zentralen Positionierungen zu Fragen wie der "Geschlechtsblindheit" in der Marxschen Theorie, dem Zusammenhang von Klassen- und Geschlechterverhältnissen im Kapitalismus, den Organisationsstrukturen der Neuen Frauenbewegung oder der ökonomischen und ideologischen Funktion von patriarchalen Strukturen aus unserem Buch übernommen – ohne ein einziges Mal auf die Herkunft zu verweisen. Im akademischen Wissenschaftsbetrieb würden mit einer solchen Arbeit bei den üblichen Plagiatsüberprüfungen alle Sirenen heulen.

Angesichts dessen ist es kühn, wenn das Funke-Redaktionsteam in der Einleitung in Bezug auf ihren zwei Jahre langen Diskussionsprozess schreibt: "Wir konnten dabei auf wenig brauchbares revolutionär-marxistisches Material zurückgreifen und mussten viele Fragen selbst klären." Eher schon tollkühn ist es dann, wenn der führende Funke-Genosse Andi W. gegenüber einem RSO-Mitglied erklärt, es müsse das Ken&Barbie-Buch unbedingt kaufen, weil die RSO bei diesen Themen "eine Lücke" habe.

Da wir der Funke-Führung keinen völligen Realitätsverlust unterstellen wollen, gehen wir davon aus, dass hinter einer solchen Vorgangsweise eher etwas anderes steckt: die grundlegende Haltung des Funke und seiner internationalen Strömung IMT gegenüber anderen Organisationen mit marxistischem/revolutionärem Anspruch, die durchgehend als "Sekten" bezeichnet werden. Und dass man/frau zentrale theoretische Positionen von einer "Sekte" übernimmt, kann der Funke dann offenbar nicht anerkennen. Das Positive an der Sache ist aber natürlich, dass sich der Funke auf diese Weise zumindest in diesen Fragen im Bereich Geschlechterverhältnisse gute marxistische Positionen angeeignet hat und diese jetzt in der ArbeiterInnenbewegung verbreitet.

Ökonomie und Reproduktion

Der nächste Beitrag im Ken&Barbie-Buch ist deutlich kürzer. Sein Thema ist "Die soziale Unterdrückung der Frau und Reproduktion sexistischer Ideologie". Es wird auf die Reproduktion sexistischer Rollenbilder etc. in Familie, Schule und Medien eingegangen. Bekannte Phänomene werden dabei einfach und zusammenfassend dargestellt; die Inhalte dürften für die meisten LeserInnen wenig Neues bringen. Der Artikel ist weitgehend deskriptiv und dabei ganz gut, bringt aber kaum inhaltliche Tiefe.

Der kurze Abschnitt "Ökonomie und Frauenunterdrückung" von Sarah Bruckner lässt keine sehr weit reichende Beschäftigung mit dem Thema erkennen. Neben ein paar Daten zur Benachteiligung von Frauen in Österreich am Arbeitsmarkt, im Sozialsystem und im Steuerrecht und dem richtigen Hinweis auf Klassengegensätze unter Frauen, behandelt der Artikel zwei Hauptpunkte. Unter der Überschrift "Kapitalismus und Ausbeutung" wird eine eher krude Skizze der Marxschen Werttheorie als einfache Arbeitsmengentheorie gegeben. Weiters werden in zwei Absätzen die "ökonomischen Zwänge" umrissen, die "täglich neu die moderne Kleinfamilie und die Zuständigkeit der Frau für die Hausarbeit" produzieren (S. 97/98). Die Hausarbeit wird mit einer Umschreibung von Marx als "SklavInnenarbeit" bezeichnet, auf der neben der Lohnarbeit der Kapitalismus beruhe, "wobei den beiden Sphären allerdings eine unterschiedliche Bedeutung im Klassenkampf zukommt" (S. 98). Damit ist bereits der zweite Punkt, die Hausarbeitsdebatte erreicht.

Der in der Einleitung formulierte Anspruch einer "genauen Prüfung" der "Theorien und Konzepte des sog. "marxistischen" oder des "sozialistischen" Feminismus" (S. 5) wird hier leider nicht eingelöst. Ob es ein Zufall ist, dass als einziger Bezugspunkt dieser umfassenden Debatte Maria Rosa Dalla Costa (die auch bei Maria Pachinger besprochen wird) herangezogen wird, wissen wir nicht. In dem Artikel von Bruckner wird die Position von Dalla Costa jedenfalls nur sehr knapp und dabei auch teilweise verkürzt dargestellt. (Für ausführlichere Diskussion vgl. das Buch von Pachinger). So stimmt es zwar, dass Dalla Costas zentrale Forderung nach Lohn für Hausarbeit von konservativen Kräften aufgegriffen wurde. Dass sie selbst dabei "Frauen auf die Rolle als Hausfrauen reduziert" (Ken&Barbie S.102) habe, kann aber nicht behauptet werden. Dalla Costa hat diese Problematik selbst angesprochen, sah ihre Position aber davon nicht betroffen, da bei ihr die Forderung mit einem politischen Kampf mit revolutionärem Anspruch verbunden war.

Es greift auch zu kurz Dalla Costa eine Position des Klassenkampfs entgegen zu halten. Sieht sie doch den Hausfrauenkampf als "Teil des Kampfes, den die Arbeiterklasse" führt, der dem Klassenkampf aber "eine neue Dimension" hinzufügen soll (vgl. Pachinger, S.75). Auch wenn man/frau mit der theoretischen Analyse und der politischen Stoßrichtung Dalla Costas nicht übereinstimmt, so muss doch beachtet werden, vor welchem Hintergrund ihr Ansatz steht. Er verdankt sich nicht alleine einer falschen Analyse der Hausarbeit als mehrwertschaffender Arbeit, sondern vielmehr der Tatsache, dass die ArbeiterInnenbewegung und viele linke Organisationen der Frage der Frauenunterdrückung ignorant gegenüber gestanden sind und Frauen Unterdrückung auch durch Männer innerhalb der ArbeiterInnenklasse ausgesetzt sind. Dieser Problemhorizont wird im vorliegenden Aufsatz ausgeblendet zugunsten der Perspektive "als Mehrwert produzierende Lohnarbeiterin, Hand in Hand mit den männlichen Kollegen, […] Teil des Emanzipationskampfes" (Ken&Barbie S.101) zu sein. Pachinger beurteilt dagegen Dalla Costas Projekt als "nur in politischer Hinsicht legitim, (1) insofern es eine Reaktion auf den vorherrschenden Chauvinismus in der Linken und der ArbeiterInnenbewegung darstellt; und (2) insofern es einen revolutionären Anspruch hat, mit einem politischen Kampf verbunden ist und das System stürzen will." (Pachinger, S.78). Es kann daher auch nicht einfach behauptet werden, "dass sich Dalla Costas Theorien in den 1970er Jahren in Italien negativ auswirkten" (Ken&Barbie S.102). Diese haben eine wichtige Debatte über ein vernachlässigtes Thema in der Linken über Italien hinaus angestoßen und die italienische Lohn-für-Hausarbeit-Bewegung hat viele Frauen politisiert und mobilisiert.

Im letzten Abschnitt des Artikels von Bruckner, der unter dem Titel "Die permanente Revolution und die Befreiung der Frau" – ähnlich dem gesamten Aufsatz – mehr verspricht als er beinhaltet, wird die Beziehung des Kampfes gegen Frauenunterdrückung zum Klassenkampf nicht ganz klar. Zuvor wurde der Arbeitsplatz als der "wichtigste Ort des Klassenkampfes" angesehen (S.102) und bezüglich Hausarbeit "Unterdrückungsmechanismen des Kapitalismus außerhalb der Sphäre der Lohnarbeit" (S.97) geltend gemacht, weshalb die Perspektive "das Hineinziehen der Frauen in die Lohnarbeit als notwendiger Schritt in deren Emanzipationskampf" (S.101) sei. Nun wird formuliert, dass "jeder Kampf gegen ökonomische Formen der Frauenunterdrückung an den Grundfesten des Kapitalismus rüttelt", da "die (doppelte) ökonomische Unterdrückung von Frauen fixer Bestandteil der Funktionsweise des Kapitalismus ist" (S.106). Diese Unklarheit kommt dadurch zustande, dass nicht zwischen den allgemeinen notwendigen Bedingungen kapitalistischer Ausbeutung (die Reproduktion des Verhältnisses von Lohnarbeit und Kapital) und deren konkreter historischer Ausformung unterschieden wird.

Begrenzte Erfolge im "Kampf gegen ökonomische Frauenunterdrückung" wurden historisch in verschiedenen kapitalistischen Ländern erreicht, ohne die Grundfesten des Systems zu erschüttern. So ist auch die folgende Aussage ferne der Realität: "Wenn soziale Kämpfe die UnternehmerInnen so sehr in die Knie zwingen, dass sie die Forderungen der Arbeiterinnen (und Arbeiter) erfüllen müssen, dann bedeutet das, dass eine Revolution knapp bevorsteht oder bereits im Gang ist." (S.106).

Natürlich sehen auch wir im Klassenkampf und letztlich im revolutionären Sturz des kapitalistischen Systems eine wichtige Grundlage im Kampf um die Befreiung der Frauen. Wichtig ist aber der politische Kampf gegen Frauenunterdrückung zu jeder Zeit, auch und besonders innerhalb der ArbeiterInnenklasse und der Linken. Mit dem Argument eines objektiven "Interesse[s] der männlichen Arbeiter" an der "Einheit im Klassenkampf", welche "das Kräfteverhältnis massiv in Richtung der ArbeiterInnenklasse verschieben" würde (S.107) den existierenden subjektiven Nutzen, den männliche Arbeiter aus ihrer Machtposition gegenüber Arbeiterinnen ziehen, tendenziell zu verwischen ist konterproduktiv. Gerade in diesem Punkt kann die revolutionäre Tradition bei allen Differenzen vieles von den marxistischen und sozialistischen FeministInnen lernen und ist gefordert deren Theorien tatsächlich einer genauen Prüfung zu unterziehen.

Prostitution und "Frauen in der Geschichte"

Der kurze Artikel von Emanuel Tomaselli zur Prostitution ist ausgesprochen oberflächlich. Er besteht zu guten Teilen aus Zitaten aus journalistischen Quellen, die üble Eindrücke aus dem Sexbusiness vermitteln. Tomasellis Eintreten gegen eine Legalisierung der Prostitution ist kaum politisch ausgewiesen. Man/frau kann sich fragen, wie dieser substanzlose Artikel den Weg in das Funke-"Theoriemagazin" geschafft hat.

Der abschließende lange Beitrag von Elisabeth Mandl und Karin Jaschke zur "Rolle von Frauen in der Geschichte" ist sicherlich mit Abstand der beste – eigenständige (!) – Artikel im Ken&Barbie-Buch. Es handelt sich dabei freilich weitgehend um einen Reprint der alten, 60-seitigen Funke-Broschüre "Was wir brauchen müssen wir uns nehmen. Marxismus und Frauenbewegung", die 2002 überarbeitet publiziert worden war. Selbst offenkundige Fehler, etwa dass die KPD nach der Ausrufung der Komintern 1919 von Liebknecht und Luxemburg gegründet worden sei, wurden übernommen. Selbst in Details bleibt sich der Text treu – so etwa auf S.194 "Mit der Berufung von vier (!) Staatssekretärinnen" durch die SPÖ-Regierung 1979 bleibt das Rufzeichen, das wohl Verwunderung über diese Leistung der SPÖ ausdrücken soll, erhalten (S.48 im alten Text). Lediglich sprachlich wurden einige Stellen etwas verändert und einzelne Sätze neu aufgenommen. Weggefallen ist die zeitbedingte Schlusspassage des alten Textes über "Die Rolle der SPÖ und der Gewerkschaften" (S.54 in der alten Broschüre).

Am bemerkenswertesten ist eine Änderung im abschließenden so genannten "Übergangsprogramm". Während sonst nur minimale Aktualisierungen vorgenommen wurden, hat die Funke-Redaktion für das Ken&Barbie-Buch die Forderungen zum Bereich Prostitution komplett rausgenommen. Diese Forderungen in der alten Broschüre waren: "* gewerkschaftliche Organisierung der SexarbeiterInnen, * Legalisierung der Prostitution mit völliger arbeitsrechtlicher Gleichstellung zu anderen Berufen (Sozial- und Pensionsversicherung, kollektivvertraglich abgesicherte Arbeitsverhältnisse, * keine Illegalisierung von Migrantinnen, * Bordelle unter die Kontrolle der SexarbeiterInnen, * kostenslose und anonyme Gesundheitsvorsorge, * Ausstiegshilfen durch verbesserte Fortbildungsprogramme". Der Positionswechsel des Funke, der in dem schludrigen Artikel von Tomaselli angedeutet wird, stellt demgegenüber einen Rückschritt dar. Abgesehen von dieser Verschlechterung in der Frage der Prostitution ist der Text von Mandl und Jaschke zwar nicht sehr tiefgehend, aber doch ein ganz guter Überblick.

Insgesamt ist uns nicht ganz klar, was die Funke-Strömung zwei Jahre lang so intensiv diskutiert hat. Das neue Buch ist alles andere als ein großer Wurf. Die Beiträge sind von höchst unterschiedlicher Qualität. Die beiden substanzreichsten sind ein Reprint (die Arbeit von Mandl und Jaschke) und ein zu guten Teilen von einem RSO-Buch abgeschriebener Text ("Marxismus und Feminismus"). Dennoch werden in vielen Fragen auch gute Positionen vertreten. Und trotz allem begrüßen wir das Ken&Barbie-Buch als Beschäftigung mit der marxistischen Diskussion zu den Themen Geschlechterverhältnisse und Frauenbefreiung.

Der Funke: "Wenn Ken und Barbie streiken. Marxismus und Geschlechterverhältnisse", Aufstand der Vernunft Nr.7, Wien, Dezember 2007, 210 Seiten A5, 9 Euro

Die RSO-Publikationen zum Thema

Bücher:

> Maria Pachinger: Sozialistischer und marxistischer Feminismus, Marxismus Nr.27, Wien, Dezember 2005, 176 Seiten A5, 9 Euro

> Manfred Scharinger: Kommunismus und Frauenbefreiung, Marxismus Nr.28, Wien, März 2006, 520 Seiten A5, 18 Euro

> Manfred Scharinger: Geschlechterverhältnisse bei Marx und Engels, Marxismus Nr.29, Wien, August 2007, 536 Seiten A5, 17 Euro

Broschüren:

> Elfriede Friedländer (=Ruth Fischer): Sexualethik des Kommunismus (1919/20), 64 Seiten A5, 2,50 Euro

> Freie Liebe und bürgerliche Ehe. Schwurgerichtsverhandlung gegen Adelheid Popp und die Arbeiterinnenzeitung (1895), Dokumentation der Verteidigungsrede, mit einer Einleitung von Manfred Scharinger, 24 Seiten A5, 1 Euro

> 1892: die erste "Arbeiterinnen-Zeitung". 100 Jahre proletarische Frauenpresse in Österreich, 32 Seiten A5, 1 Euro

> Frauenbefreiung und Kommunistische Internationale, Materialien und Dokumente 1919-1928, mit einem Vorwort von Manfred Scharinger, Jänner 2005, 28 Seiten A4, 2 Euro

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