Solidarität mit den Beschäftigten von Joy & Fun!

Ende Juli wurde gegen den Entertainmentbetrieb "Joy & Fun" im Wiener Einkaufszentrum Millenniumcity ein Konkursantrag gestellt. Nun besteht die Gefahr, dass bis zu 65 Arbeitsplätze verloren gehen. Bereits mehrere Male ist eine größere Gruppe engagierter KollegInnen für mehrere Stunden vor der Millenniumcity gestanden, um die PassantInnen über die aktuelle Situation aufzuklären und um Unterschriften zu sammeln. Die KollegInnen wollen sich damit nicht zufrieden geben, weitere Aktionen sind in Planung …

Begonnen hat die Auseinandersetzung mit einem Streit zwischen dem ehemaligen Eigentümer der Millenniumcity, Christian Stumpf, und der Family Entertainment GmbH, die "Joy & Fun" betreibt. Stumpf, bzw. der aktuelle Eigentümer, die Fondsgesellschaft MPC, dürften über einen längeren Zeitraum Schäden und Beeinträchtigungen nicht behoben haben. Am eindeutigsten ist das bei der mangelnden Durchlüftung im Betrieb, es ist für die KollegInnen sehr anstrengend, längere Schichten unter diesen Bedingungen zu arbeiten.

Laut Aussagen hat die Family Entertainment aufgrund dieser Schäden die Mietzahlungen eingestellt. Doch wie die tatsächliche finanzielle Lage aussieht, ist keineswegs geklärt. Es gibt also in der momentanen Situation drei Seiten: da sind Stumpf und die MPC, da ist die Family Entertainment und da sind die KollegInnen mit ihrer berechtigten Sorge um ihre Arbeitsplätze.

Die KollegInnen haben bereits wesentliche Schritte gesetzt und sind mit ihrem Anliegen in die Öffentlichkeit gegangen. Es haben bereits mehrere Infotische stattgefunden, bei denen die Resonanz sehr gut war – kein Wunder, die meisten Leute haben Verständnis und finden es gut, wenn KollegInnen versuchen, ihre Arbeitsplätze zu erhalten und für sie zu kämpfen. Es wurde auch bereits eine Betriebsversammlung durchgeführt, bei der wichtige Schritte beschlossen wurden. Es wurden Forderungen aufgestellt, die absolut unterstützenswert sind, wie die nach der Auszahlung der ausstehenden Löhne und Gehälter und die nach dem Erhalt aller Arbeitsplätze. Sehr wichtig wird auch die Forderung nach Einsicht in die Geschäftsunterlagen sein, um zu wissen, wohin das Geld, das für die Miete bestimmt war, tatsächlich gegangen ist.

Es wurde auch in sehr demokratischer Weise ein Komitee aus drei Kolleginnen gewählt, das die weiteren Vorbereitungen koordinieren wird. Daneben wurde richtigerweise beschlossen, einen Betriebsrat zu gründen, für den sich auch eine Reihe von Kollegen und Kolleginnen gefunden hat.

Niemand kann wissen, wie die Sache ausgeht. Doch eines ist klar: damit, dass die KollegInnen die Initiative ergriffen habt und in die Öffentlichkeit gegangen sind, haben sie einen ersten sehr wichtigen Schritt gesetzt. Wie es zwei Kolleginnen in einem Interview für unsere Homepage www.sozialismus.at sehr treffend ausgedrückt haben: "Für uns ist die Situation nicht einfach. Einige KollegInnen haben sich vielleicht Kredite aufgenommen, andere wissen nicht, wie sie sich ihre Ausbildung finanzieren sollen. Mehr Leute sollten sich trauen, etwas zu machen. Wir wollen die Leute anregen, zu versuchen, zu kämpfen. Und wenn wir verlieren, können wir wenigstens nachher sagen, dass wir es probiert haben. Den Kopf in den Sand stecken ist nicht unser Motto."

Solidarität mit den Beschäftigen von Joy & Fun!
Erhalt aller Arbeitsplätze!
Auszahlung der ausstehenden Löhne und Gehälter!
Einsicht in die Geschäftsunterlagen von Family Entertainment!
Behebung aller Schäden durch die MPC!