Palästina: Nur 2,3% für islamischen Staat

Anfang Oktober veröffentlichte die bekannte britische Wochenzeitschrift "The Economist" eine neue repräsentative Umfrage aus Palästina.

Politisch steht immer noch eine klare Mehrheit hinter Yassir Arafat, der als Vertreter eines links angehauchten bürgerlichen Nationalismus gelten kann. Seine Partei, die Fatah, genießt mit 26,4% die größte Unterstützung (die verschiedenen Flügel der IslamistInnen kommen gemeinsam auf rund 30%, linke Parteien auf rund 4%). Groß ist aber vor allem seine persönliche Autorität, 60,8% glauben, dass er in freien Wahlen gewählt würde.

Interessant sind die Lösungsansätze für den gegenwärtigen Konflikt. 44,5% treten für die "Zwei-Staaten-Lösung" ein, also die Schaffung eines unabhängigen palästinensischen Staates neben Israel. 11,1% sind für einen palästinensischen Staat auf dem Gebiet von ganz Israel/Palästina. Gerade einmal 2,3% treten explizit für einen islamischen Staat ein. Demgegenüber stehen erstaunliche 26,5% für einen "bi-nationalen Staat in ganz Palästina", in dem "Palästinenser und Israelis gleiche Repräsentation und Rechte" genießen. Dieses Ergebnis gibt Hoffnung, nach 50 Jahren Vertreibung und Unterdrückung steht immer noch ein Viertel der palästinensischen Bevölkerung für eine nicht-nationalistische Lösung.

1) Die Studie findet sich unter www.jmcc.org/publicpoll/results/2004/no51.pdf