10 Jahre schwarze Schulpolitik

Seit mehr als 10 Jahren liegt das Bildungsressort fest in der Hand der ÖVP und von Bildungsministerin Gehrer. Doch obwohl sich sehr viel Kritik an ihr persönlich entzündet, ist sie natürlich nicht allein für den Bildungsabbau verantwortlich, sondern nur ein Sprachrohr der Regierung und der neoliberalen Bildungspolitik. Natürlich gibt es Sozialabbau in den Schulen nicht erst seit Blau/Orange/Schwarz. Die letzte SPÖVP-Regierung führte den Selbstbehalt für Schulbücher und Freifahrt ein. Für sozial schlechter gestellte Familien sind rund 40€ pro Kind am Schulbeginn eine Menge Geld.

Ein wesentliches Element neoliberaler Bildungspolitik ist die Elitenbildung. Kinder reicher Eltern können sich die Privatschulen leisten, Kinder ärmerer Familien müssen in den weniger guten staatlichen Schulen "ausharren". In solchen Schulen bzw. Unis zählen natürlich nicht Fähigkeiten, sondern, wie viel Eltern für die Bildung ihrer Kinder ausgeben können. Doch Elitenbildung will natürlich bezahlt werden. Woher z.B. die ca. 70 Mio. €, die derzeit als jährliche Subventionen für eine Eliteuni im Gespräch sind, stammen sollen, ist unklar. Es liegt nahe, dass im Gegenzug die staatlichen Unis leiden werden.

Es wird immer klarer, dass die neoliberale Bildungspolitik sich das Ziel setzt… die "Reichen" von den "Armen" zu trennen. Ein Beispiel, wie Elitenbildung funktioniert, ist der Umstieg der Schulen von Heften auf Notebooks, der die Eltern horrende Summen kostet. Auch viele staatliche Schulen haben diese Umstellung teilweise bereits vorgenommen oder sind dabei, dies zu tun. Es ist klar, dass SchülerInnen, die den Schulalltag mit dem Notebook verbringen, später besser qualifiziert sein werden. Wenn man allerdings eine generelle Umstellung auf Notebooks statt Heften vollzieht, muss die Bundesregierung dafür sorgen, dass eben Kinder weniger reicher Familien auch angemessenes Equipment bekommen.

Durch die fehlenden Subventionen des Bundes an die Schulen werden Schulen im Rahmen der so genannten "Schulautonomie" auch dazu getrieben, sich "PartnerInnen" bzw. SponsorInnen zu suchen. Klar ist, dass eine kleine Schule am Land weniger lukrative SponsorInnen findet als eine Eliteschule in Wien. Beispiele für Werbungen sind Stände von Mobilfunkbetreibern bei Schulveranstaltungen oder das besonders geschmacklose Anbringen von Palmers-Werbeplakaten in den Turnsälen der Unterstufen.

Zu befürchten steht, dass diese "Kapitalisierung" der Schule unter dieser Regierung und in diesem System immer weiter voranschreiten wird, was zu einer noch stärkeren Elitenbildung führt. Es liegt an uns, gegenzusteuern …