Sklaverei in Libyen : Die Auftragskiller … und ihre Paten

Dieser Artikel erschien ursprünglich auf französisch als Vorderseite der Betriebsflugblätter unserer Gruppe L ’Etincelle:

Am 14. November gingen Bilder von CNN um die Welt : In Libyen werden Migranten als Sklaven versteigert. Für ein paar Euro…Die Schleuser, die das Elend der Migranten ausnützen, um Geld von ihnen zu erpressen, sind gemeine Schurken. Auch die, die Menschenhandel als normal finden. Wie sollte man aber die Drahtzieher hinter diesem Skandal nennen ?

 

Der Kampf der Regierenden Europas gegen die Migranten

Wegen des Andrangs von Migranten seit 2010 haben die europäischen Länder ihre Grenzen mit Hunderten Kilometern Stacheldraht verbaut. Um Ungarn, Österreich, Slowenien, Norwegen. Eine Mauer wurde an den Auβengrenzen Österreichs errichtet… Frankreich zieht nach und baut auch seine Mauer bei Calais. Das reicht aber nicht aus, um den Zuzug der Migranten zu stoppen, die vor dem Elend, dem Krieg,- meistens beides – fliehen, weil die Liste der höllischen Plätze auf unserem Planeten jedes Jahr länger wird…

Unsere Regierenden denken keinen Augenblick daran, den Migranten auch nur einen winzigen Bruchteil der enormen Ressourcen unserer Länder zur Verfügung zu stellen (ein so reiches Land wie Frankreich hatte versprochen, bis Ende 2017 nur 30 000 Flüchtlinge von mehreren Millionen aufzunehmen : Es nahm bis heute nur 10% davon auf !).

Man muss aber sagen, dass diese Regierenden schon ihre Zeit damit verbringen,in ihrem eigenen Land Gesetze zu machen, die notleidende Familien, Alte, Jugendliche und Kinder aus ihren Wohnungen vertreiben : Warum sollten sie Mitleid mit den Migranten haben ? Man braucht nur daran zu erinnern, dass den Polizisten von Calais befohlen wurde, zu verhindern, dass man Säuglingen von Migrantenfamilien Wasser gibt. Und die Leute, die Migranten im Tal la Roya bei Menton halfen, werden vor Gericht gebracht.

Wer sind die Komplizen hinter diesem Menschenhandel ?

Wer sind also die Paten dieser Mafiabanden, die in Libyen und woanders von Menschen Geld erpressen, sie ausrauben, vergewaltigen foltern, verkaufen und ermorden ?

Die Regierenden Europas wollen die Migranten « abschrecken « : Sie wollen sie davon abhalten, aus ihrer Heimat zu fliehen… deshalb muss ihre Fahrt noch höllischer sein als ihr Leben zu Hause, schlimmer noch als die Entführungen und Morde durch Boko Haram in Nigeria, die Bomben und Giftgasangriffe von Al-Assad in Syrien. Vor allem müssen die Qualen und Schrecknisse dieser Fahrten, überall bekannt werden. Zur Abschreckung : Damit andere Migranten die Flucht vor dem Elend aufgeben und nicht das Risiko eingehen, in eine noch schlimmere Hölle zu stürzen. Diese Leute haben es nicht gern, sich die Hände schmutzig zu machen : Deshalb bezahlen sie andere für die Drecksarbeit.

Die höllische Lage der Migranten in Libyen war bekannt und voraussehbar Nachdem Libyen von französischen Kriegsjets unter Sarkozys Regierung bombardiert wurde, haben bewaffnete Banden das Land jetzt in ihrer Gewalt ; diese Milizen terrorisieren die Bevölkerung und erpressen Geld von ihr. Die Auffforderung an Libyen, die Migranten zurückzuhalten, kam der Entscheidung gleich, de facto diesen Milizen die « Verwaltung » dieser « Migrantenhaftlager » anzuvertrauen. Diese abscheulichen Lager werden seit Monaten von den Zeitungen angeprangert. Die Regierenden Europas konnten nicht ignorieren, wie die blutrünstigen Bestien, die sie anheuerten, handeln würden.

Sie sind auch sehr gut informiert :Über den Menschenhandel der Schleuser und über die erzwungenen Eingriffe, sogar die verübten Morde an Migranten, damit « Chirurgen » ihre Organe entnehmen, die dann in Krankenhäuser der reichen Länder geschickt werden… »Migranten, Zielscheibe von Organhändlern », war als Schlagzeile in Le Monde vom 4. September zu lesen. Dabei geht es also nicht um bloβe Mittäterschaft : Man heuert Folterknechte an und « drückt ein Auge zu », wenn sie ihre Schandtaten verüben. Nein : Diese Folterknechte wurden von den Regierenden der reichen Länder Europas angeheuert, gerade weil sie wussten, dass sie Geld von Menschen erpressen, sie foltern, vergewaltigen und morden würden.

Die Regierenden Europas haben sie losgelassen, wie man Hunde loslässt, zynisch und unmenschlich wie ihre europäischen Befehlshaber. Wenn Sie später sehen, wie einer wie Sarkozy, Hollande oder Macron so tut, als ob er Mitleid mit der Witwe und dem Waisen empfindet, dann sollten Sie sich daran erinnern.