Klartext 49: Im neuen Jahr – Die Welt in der Krise

Was wird 2017 bringen? Krieg, Klimawandel, Wirtschaftskrise. Die großen Probleme der Welt bleibe weiterhin ungelöst.

Die Bilder über das schreckliche Elend und den Todeskampf vieler Menschen in Aleppo sind um die Welt gegangen. Grundsätzlich geändert hat sich die Lage in Syrien nach der Rückeroberung der Stadt durch Assads Regierungstruppen jedoch nicht. Nach jahrelangen Kämpfen liegen Syrien und weite Teile des benachbarten Iraks in Trümmern. Wer den Krieg bisher überlebt hat, lebt in Armut und ohne Perspektive. Diese Umstände sind die Quelle des Terrors, der mittlerweile auch seinen Weg nach Europa gefunden hat. Ironischer Weise geht die aktuelle Krise in Syrien und Irak auf den 2001 begonnen „Krieg gegen den Terror“ zurück.

Heute herrscht in Syrien im Wesentlichen ein Stellvertreterkrieg zwischen großen Welt- und Regionalmächten. Die syrische Bevölkerung muss für ein Kräftemessen zwischen den USA, der EU, Russland, der Türkei und anderen Staaten herhalten. Vielmehr als um Syrien, geht es dabei um die Vorherrschaft am Weltmarkt, den Zugang zu Öl und anderen Rohstoffen und die Errichtung neuer Militärbasen für zukünftige Kriege. Dieser Krieg ist dabei nur die Spitze des Eisbergs eines immer brutaleren und tödlicheren weltweiten Kampfes um Einflusssphären und wirtschaftliche Macht. Weiterhin werden so Millionen von Menschen dazu gezwungen werden aus ihren Herkunftsländern zu fliehen – vom Nahen Osten, über Afrika bis nach Asien.

Vollgas in die Klimakrise

Aufgrund von Dürren, Naturkatastrophen und dem steigenden Meeresspiegel wird in Teilen der Welt den Menschen die Lebensgrundlage entzogen. Millionen von Menschen werden dazu gezwungen sein, ihr Land zu verlassen, um überleben zu können. Auch in Österreich werden wird vermehrt von Wetterextremen, Naturkatastrophen, steigenden Preisen für Lebensmittel und in Zukunft vielleicht auch von Lebensmittelknappheit betroffen sein.

Wirkliche Antworten auf den Klimawandel sind die Herrschenden bisher schuldig geblieben. Wie immer werden es sich die Reichen und Mächtigen für sich selbst richten können – hinter ihnen die sprichwörtliche Sintflut. So betreiben die großen Erdöl- und Nahrungsmittelkonzerne, die für den Großteil des CO²-Ausstoßes verantwortlich sind, weiterhin ihre schmutzigen Geschäfte und fahren unbehelligt ihre Profite in Milliardenhöhe ein. Nur eine umfassende Umstellung der Wirtschaft, die nur gegen die Konzerninteressen passieren wird, kann den Klimawandel entschleunigen.

Die nächste Blase

Viele Wirtschaftsexperten sagen eine neue Wirtschaftskrise voraus. Und die Frage ist tatsächlich nicht ob, sondern wann diese ausbricht. Auf den weltweiten Finanzmärkten werden schon seit Jahren wieder üppige Gewinne gemacht, gleichzeitig stecken viele Banken in ernsthaften Schwierigkeiten. Die grundlegenden Probleme der Weltwirtschaft sind nach wie vor nicht gelöst: die Billionen an Profiten müssen irgendwo wieder investiert werden – mangels profitabler Anlagemöglichkeiten in der „Realwirtschaft“, fließen diese Gelder wieder in den Finanzmarkt, wo neue Blasen entstehen.

Wirtschaftliche Krisensituationen sind für die Herrschenden immer ein willkommener Anlass, um in die Offensive zu gehen. Das wird in Zukunft nicht anders sein. Bereits heute ist in Österreich die Arbeitslosigkeit und die Armut auf Rekordniveaus. Weitere Kürzungen von Sozialleistungen und der öffentlichen Versorgung werden die Situation noch verschlimmern. Dabei könnte man mit den rund 18 Milliarden Euro, die in Österreich bisher in die Bankenrettung geflossen sind, 24 Jahre lang die Mindestsicherung finanzieren.

Globale Herausforderungen – globale Antworten

Die Herausforderungen, vor denen die Welt steht sind offensichtlich globaler Natur. Das politische Establishment hat bisher vollkommen versagt auch nur irgendwie angemessene Antworten zu finden. Eine nationalistische Abschottungspolitik, die etwa von Trump oder beim Brexit versprochen wurde, wird diese Probleme nicht lösen. Für einen wirklichen Richtungswechsel müssen wir Banken, Konzerne und die herrschende Elite entmachten. Eine Lösung wird es nicht mit ihnen, sondern nur gegen sie geben. Dass von den etablierten Parteien dazu keiner bereit ist, wissen wir schon. Nur eine Partei der Arbeitenden und der Armen, die nicht mit den wirtschaftlichen Eliten verbunden ist, wird diese Kämpfe führen können.

 

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